Ukraine: "Ein totaler Schock"

Seit Februar 2008 ist Alexander Wolters in der Ukraine, seine Familie stammt aus Süpplingenburg bei Helmstedt, groß geworden ist er auf einem Betrieb in Kleinnockritz bei Dresden. Gestartet mit "300 Hektar, wenig Geld, aber Visionen und Enthusiasmus", wie er sagt, wirtschaftet er mittlerweile auf 4250 Hektar in der Westukraine bei Ozerko südlich der Stadt Riwne. Auch er ist am Tag des russischen Angriffs gen Westen gestartet, seine Familie - Frau, zwei Kinder und Schwiegermutter - konnte schon ein paar Tage zuvor ausfliegen. Über seinen eigenen Aufbruch sagt er: "Das ist dramatisch. Und wirfst alles, was du hast und dir etwas bedeutet in Dein Auto und fährst weg. Ein totaler Schock." Das Auto voll mit Dokumenten, Ordnern und Bauunterlagen, die bei einer Rückkehr wichtig sein könnten, ein paar private Fotoalben und sein Jagdhund.

Zurück lässt er alles in was er die letzten Jahre kräftig investiert hat: Vier Hektar eigene Hoffläche mit neu gebauten Getreidelagerhallen für 20.000 t, darin je 8000 Tonnen Weizen und Mais. Zudem ein neues Wohnhaus am Hof und "irre viel Maschinenkapital", wie Wolters berichtet: Allein sechs Mähdrescher, zwei neue Großschlepper, sieben Lkw und viel weitere Technik. Sein leitender Mitarbeiter und 30 weitere Mitarbeiter bleiben am Standort, haben einen Lohnvorschuss und Diesel bekommen.

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