Katrin Rutt

Editorial

Nicht nur die Politik, sondern auch die zunehmend schwierigen Witterungsbedingungen nehmen immer stärker Einfluss auf die Düngung. Hinzu kommen die teils stark schwankenden Preise für Düngemittel. Diese neuen Vorzeichen verlangen kluge Strategien, um Erträge und Qualitäten abzusichern. Und genau daran feilen viele Landwirte – zusammen mit Beratern, Wissenschaftlern und der Industrie: Angepasste Fruchtfolgen, innovative Technik, neuartige Düngemittel und maßgeschneiderte Düngestrategien reduzieren Nährstoffverluste und steigern die Effizienz jeder einzelnen Düngemaßnahme. Das kommt nicht nur den Pflanzen zugute, sondern auch Umwelt und Klima. Und das ist auch dringend erforderlich. Denn Forschungsergebnissen der Cambridge University zufolge ist der CO2-Fußabdruck von mineralischen Stickstoffdüngern und Gülle größer als der des weltweiten Luft- und Schiffsverkehrs zusammen. In unserem Dossier finden Sie spannende „Win-Win-Win“-Ansätze zum Nährstoffmanagement für Landwirtschaft, Umwelt und Klima.

Düngung

Qualität lohnt sich!

Einerseits reden wir ständig über viele kleine Stellschrauben für eine bessere Düngeeffizienz, andererseits hakt es in der Praxis zum Teil noch an ganz grundsätzlichen Dingen. Worauf es beim Transport, der Lagerung und Ausbringung von Mineraldüngern ankommt, zeigt Ulrich Lossie.

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Gülleausbringung auf Grünland

Milch. Was ändert sich auf Grünland?

Ausnahmen bestätigen die Regel – das gilt auch für die seit Februar vorgeschriebene bodennahe oder streifenförmige Ausbringung von Gülle auf Grünland. Denn zahlreiche Bundesländer haben Schlupflöcher ermöglicht.

Gülleausbringung. Umweltschonend und bedarfsgerecht

Die Nährstoffgehalte in Wirtschaftsdüngern schwanken erheblich. NIRS-Sensoren sollen die Nährstoffermittlung vereinfachen, eine exaktere Ausbringung ermöglichen, den überbetrieblichen Austausch fördern und den Dokumentationsaufwand reduzieren. Die Technik wird seit einigen Jahren auf Herz und Nieren getestet. Yves Reckleben fasst den aktuellen Wissensstand zusammen.

Torsten Reim

Reportage. Brotweizen mit nur 164 kg N?

Torsten Reim ist Precision Farming-Landwirt von der Saat bis zur Ernte. Im Rahmen eines Projekts zur teilflächenspezifischen Düngung von Winterweizen erfasst er auch die Eiweißgehalte in der Teilfläche. Jetzt weiß er, dass seine Stickstoffnutzungseffizienz im Optimum liegt und er seinen Brotweizen klimafreundlich erzeugt.

Düngemittelproduktion

Grüne Dünger. Was steckt dahinter?

Vielleicht sind Sie bei Ihrem Landhändler bereits auf »grünen« Dünger gestoßen. Was hat es damit auf sich, was unterscheidet ihn von herkömmlichen Düngern und wann lohnt sich der Einsatz?

Fahrgassen

Biostimulanzien. Eine Alternative zu Stickstoffdüngern?

Der Ansatz, mithilfe bestimmter Biostimulanzien Stickstoffdünger einzusparen, klingt verlockend. Doch halten die Substanzen auch, was die Hersteller versprechen? In bundesländerübergreifenden Feldversuchen wurden fünf Bakterienpräparate geprüft. Die Ergebnisse sind ernüchternd.

Getreideparzelle

Winterweizen. Mit AHL in die Ähre Qualitäten absichern

Nicht nur die erzielten Erträge, sondern vor allem die Proteingehalte im Weizen befinden sich seit einigen Jahren im Sinkflug. Um hier gegenzusteuern, sind kluge Strategien gefragt. Einen vielversprechenden Ansatz stellt Caroline Benecke vor.

Feldversuch

Stabilisierte Dünger. Kleine Maßnahme, große Wirkung

Nitrifikationshemmer verlangsamen die Umwandlung von Ammonium zu Nitrat im Boden. Dadurch verbessern sie nicht nur die N-Ausnutzung, sondern sind auch ein effektives Werkzeug zur Reduktion klimaschädlicher Emissionen.

Mann hält Mineraldünger in der Hand

Mineraldünger. Qualität lohnt sich!

Einerseits reden wir ständig über viele kleine Stellschrauben für eine bessere Düngeeffizienz, andererseits hakt es in der Praxis zum Teil noch an ganz grundsätzlichen Dingen. Worauf es beim Transport, der Lagerung und Ausbringung von Mineraldüngern ankommt, zeigt Ulrich Lossie.

Bodenanalyse. Braucht es mehr als den Standard?

Immer mehr Landwirte interessieren sich für alternative Bodenuntersuchungsmethoden. Dabei fallen recht schnell Begriffe wie Kationenaustauschkapazität und Basensättigung. Was dahinter steckt und wie sinnvoll eine Analyse dieser Parameter ist, zeigen Michael Dreyer und Max Schmidt.

Silizium. Wunderwaffe gegen Trockenstress?

Makro- und Mikronährstoffe sind jedem geläufig. Daneben gibt es aber noch weitere Elemente, die unter bestimmten Umständen eine positive Wirkung auf Pflanzenwachstum und -gesundheit haben können. Dazu zählen z. B. Natrium, Nickel, Selen, Jod oder Silizium.

Düngerplatzierung. Auf den Punkt

Die Unterfußdüngung bei der Maisaussaat in Form einer Bandablage ist seit vielen Jahren gängige Praxis. Doch wie lässt sich das Verfahren weiterentwickeln, um wertvollen Mineraldünger einzusparen? Versuchsergebnisse dazu stellt Max Bouten vor.

Körnerleguminosen. Immer eine Bereicherung

Leguminosen können nicht nur sich selbst und zum Teil ihre Nachfrucht mit Stickstoff versorgen. Ihre Leistung für das gesamte Nährstoffmanagement geht weit darüber hinaus. Ute Kropf und Christel Baum geben einen Überblick.

Nährstofftransfer. Was Zwischenfrüchte liefern

Neben vielen anderen positiven Effekten sind Zwischenfrüchte dafür bekannt, N-Verluste zu reduzieren. Wie hoch die Speicherleistung und der N-Transfer in die Folgekultur(en) sind, wurde in einem groß angelegten Forschungsprojekt untersucht. Florian Wichern stellt die Ergebnisse vor.

Mikronährstoffe. Wenn wenig viel hilft

Sie werden nicht immer gebraucht, und wenn, dann nur in geringen Mengen. Aber wenn es einen Bedarf gibt, sollten Sie dringend handeln. Welche Mikronährstoffe wann und wo relevant sind, zeigen Wilfried Zorn und Hubert Schröter.

Mulchsaat schlägt Pflug

Die neuen Regeln zur Stickstoffdüngung machen die Produktion von Qualitätsweizen immer schwieriger. Für die N-Nachlieferung aus dem Boden spielt die Bearbeitung eine entscheidende Rolle.

Mikrodünger direkt ans Korn?

Die Applikation von Mikrogranulaten bei der Aussaat soll die Nährstoffmenge reduzieren, ohne dabei auf Ertrag zu verzichten. Das wäre vor allem für viehstarke Betriebe interessant.

Hohe Nährstoffgehalte sind nicht alles

Oftmals werden bei Pflanzenanalysen oder sogar visuell Nährstoffdefizite sichtbar, obwohl die Nährstoffgehalte des Bodens eigentlich vollkommen ausreichend sind. Woran das liegt und wie Sie gegensteuern können, zeigt Michael Dreyer.

N-Effizienz. Jedes Kilo zählt.

Mit der erneuten Anpassung der Nitratkulissen sind noch deutlich mehr Betriebe von den Einschränkungen bei der N-Düngung betroffen. Einmal mehr geht es also darum, Stickstoff bestmöglich auszunutzen. Wo Sie ansetzen können, zeigt Michael Dreyer.

Dem Bodenvorrat auf der Spur

Wer seine Düngestrategie optimieren will, muss zunächst wissen, welche Nährstoffmengen im Boden stecken. Die klassischen Untersuchungsmethoden geraten zunehmend in die Kritik. Friedhelm Fritsch sagt, was sie leisten können und wie Alternativen zu bewerten sind.