
SINS bei Saugferkeln – ohne Folgen für den Kupierverzicht
Bereits bei der Geburt weist ein erheblicher Anteil der Ferkel nekrotische Veränderungen an peripheren Körperteilen auf – auch bekannt als Entzündungs- und Nekrosesyndrom beim Schwein (SINS). Welche Bedeutung hat dieses Phänomen für die weitere körperliche Unversehrtheit in der Säugezeit und der Aufzucht?
Am Lehr- und Versuchsgut (LVG) Köllitsch wurden insgesamt 4 024 Ferkel (Viktoria x 77er Pietrain-Eber) direkt nach der Geburt und zum Ende der Säugezeit gewogen und im Hinblick auf entzündliche bzw. nekrotische Veränderungen an Schwanz, Kronsaum, Ballen, Zitzen und Vulva untersucht und bewertet (Befundkategorien 1 bis 4). Bei etwa 84 % aller Tiere wurde nach dem ersten Lebenstag der Schwanz kupiert, 644 Ferkel (16 %) blieben zur weiteren Bonitur in der Ferkelaufzucht unkupiert. In der Aufzuchtphase wurden die Tiere drei- bis viermal hinsichtlich auftretender Schwanzverletzungen und -nekrosen bewertet.