UV-C Strahlung. Ein neuer Baustein im Pflanzenschutz?
Neben chemischen und biologischen Verfahren gibt es auch physikalische Ansätze, um Pilzkrankheiten abzuwehren. Welche Potentiale eine UV-C-Behandlung bei Ackerkulturen bietet, haben Aileen Hahlbohm, Becke Strehlow und Christine Struck untersucht.
Wie lassen sich Pflanzen auch ohne den Einsatz chemischer Mittel effektiv vor Pilzkrankheiten schützen? Diese Frage beschäftigt nicht nur Praktiker, sondern auch Wissenschaftler. Eine mögliche Alternative könnte der Einsatz hochenergetischer UV-C-Strahlung sein. Diese wird bereits seit einigen Jahren in verschiedenen Sonderkulturen erforscht und bringt dort vielversprechende Ergebnisse. Doch eignet sich die Technologie auch für den Einsatz im Ackerbau?
Einsatzgebiete
UV-C-Strahlung schädigt Mikroorganismen und wird schon in verschiedenen Bereichen eingesetzt. So z. B. zur Desinfektion von Wasser, Raumluft, Oberflächen sowie teilweise sogar Lebensmitteln. Auch gibt es bereits Geräte zur Anwendung im Garten oder auf Rasenflächen. Ultraviolette (UV-)Strahlung umfasst drei Bereiche. UV-C-Strahlung ist mit 200 bis 280 nm kurzwelliger und energiereicher als UV-A- und UV-B-Strahlung. Auf der Erde kommt UV-C-Strahlung nicht »natürlich« vor, da sie von der Erdatmosphäre abgeschirmt wird. Die Strahlung muss also durch Lampen erzeugt werden.
Um neue Technologien zum Schutz von Pflanzen einzuführen, müssen zunächst grundlegende Untersuchungen erfolgen. Im Vordergrund stehen dabei die Bestimmung des Wirkspektrums gegenüber verschiedenen pilzlichen Schaderregern, die Ermittlung einer optimalen UV-C-Dosis, die Festlegung des geeigneten Behandlungszeitpunktes sowie die Bewertung der potentiellen Phytotoxizität gegenüber den Kulturpflanzen. Neue Technologien sollten zudem keine Schäden bei Nicht-Zielorganismen verursachen, rückstandsfrei in der Anwendung sein und den Anwenderschutz gewährleisten.