
Portrait. Yoga statt Schweine
Not macht erfinderisch: Viele Betriebe suchen nach neuen Standbeinen. Tierwohl und Direktvermarktung, Bio-Umstellung, Gesundheitssport – die Vielfalt der neuen Lösungen für Schweineställe zeigen unsere Beispiele.
Auf dem Hexkeshof im nordrhein-westfälischen Kempen hat Heriberth Koth den ehemaligen Schweinestall in einen Gymnastikraum von rund 140 m² Größe umgebaut. Hier werden Gesundheitssport, Yoga- und Gymnastikkurse angeboten.
»Erste Überlegungen zur Umnutzung gab es schon 2008«, schildert Koth rückblickend. Über die folgenden Jahre konkretisierten sich die Pläne, und 2015 wurde ein Bauantrag gestellt. Nach sechs Monaten gab es einen positiven Umnutzungsbescheid – im November 2016 wurde das Sportzentrum fertiggestellt.
Pragmatischer Umbau. »Bestehende Fenster haben wir zu Eingangs- und Fluchttüren umgebaut. Die verbleibenden Fenster wurden bodentief vergrößert, ansonsten wurde die Fassade beibehalten«, sagt Koth. Außerdem besteht eine separate Zufahrt, die Kursteilnehmer müssen nicht über den Hof. Für zehn Fahrzeuge wurden Parkmöglichkeiten geschaffen. Insgesamt beliefen sich die Umbaukosten auf 120 000 €.
Die Vermietung der Räumlichkeiten an unterschiedliche Kursanbieter wie die Volkshochschule, Sportvereine und Fitnesstrainer erfolgt auf Stundenbasis. »Wenn dann pandemiebedingt keine Kurse stattfinden können, stehe ich mit meinem Gymnastikraum ohne Einnahmen da«, blickt Koth auf den Corona-Schock zurück. Doch so langsam zieht wieder regelmäßig Leben in die Räumlichkeiten ein.
Thomas Künzel
Aus DLG-Mitteilungen 3/22. Den vollständigen Beitrag als pdf finden Sie hier.