Biodiesel Zapfpistole

US-Biodiesel: Die Preisrelationen verschieben sich zu Gunsten der Ölpflanzen

Die Trump-Administration hebt die Biodieselquote ab 2026 unerwartet stark auf 5,61 Mrd. Gallonen – 10 Mio. t zusätzliches Sojaöl verschwindet damit im US-Diesel. Weltweit verknappt sich das Angebot an Pflanzenölen, die Rapspreise bekommen Rückenwind.

Sie kennen das Gefühl: Mit 90 dt Weizen haben Sie gerechnet, 100 haben Sie eingefahren – die Welt ist schön. So fühlt es sich derzeit auch für die US-Biodieselbranche und die Sojaanbauer an: Besser geht es nicht. Die Administration Trump hat geliefert, und das nicht zu knapp. 

 

Bisher liegt die US-Biodieselbeimischung bei 3,35 Mrd. Gallonen, das sind etwa 11,3 Mio. t. US-Farmer und die Industrie hatten eine Erhöhung auf 5,25 Mrd. Gallonen gefordert (17,7 Mio. t). Bekommen haben sie ab nächstem Jahr 5,61 Mrd. Gallonen (18,9 Mio. t), also 7% mehr als gefordert. Um einen Vergleich zu geben: Die zusätzlichen 7,6 Mio. t Biodiesel entsprechen ziemlich genau der Hälfte des gesamten EU-Biodieselabsatzes. Das sorgt angesichts der Absatzprobleme von US-Soja in China für die ersehnte Entlastung des US-Sojamarktes. Immerhin bedeutet das einen zusätzlichen Bedarf von etwa 10 Mio. t Sojaöl für die man 50 Mio. t Sojabohnen benötigt. 

Das Öl bleibt also in den USA, dafür wird weniger Altspeisefett und Rapsöl aus Kanada importiert. Das ist kein Nullsummenspiel, denn der Markt für Pflanzenöle ist ein Weltmarkt. Und wenn in den USA mehr Sojaöl in den Tank fließt, dann fehlt das an anderer Stelle in der Welt. Pflanzenöle sind ein gesuchtes Gut. Die Maßnahme der USA reiht sich ein in viele andere kleine Schritte, etwa der Erhöhung der Beimischungsquote in Indonesien um 5 auf 40% im Februar. Diese Maßnahme „schluckte“ 1,5 Mio. t Palmöl. 

 

Für uns bedeutet das: Die Preisrelation zwischen Getreide und Ölpflanzen (in unserem Fall der Raps) werden sich dauerhaft und langfristig zu Gunsten der Ölpflanzen verschieben. Auf Sicht steigende Rapspreise werden die Folge sein.