Afrika. Der Nachfrager der Zukunft
Auf keinem Kontinent wächst die Bevölkerung schneller als in Afrika. Die landwirtschaftliche Erzeugung kann da nicht mithalten. In den kommenden zehn Jahren dürften allein die Getreidekäufe der Region um 35 Mio. t zunehmen. Dazu kommen stark steigende Einfuhren an Pflanzenölen, Fleisch und Zucker – die auch der EU neue Absatzmöglichkeiten eröffnen.
Gefragt nach den Absatzmärkten der Zukunft fällt einem vermutlich vor allem China ein – oder ganz allgemein der asiatische Raum. Und damit liegt man ja auch nicht falsch, schließlich kommt Asien nach Zählung der Vereinten Nationen (UN) gegenwärtig auf etwa 4,8 Mrd. Menschen, Tendenz steigend. Aber: Neben Asien gibt es einen weiteren Kontinent, den wir zu oft gar nicht auf dem Schirm haben, und der – zwar nicht von heute auf morgen, aber doch übermorgen – zu einem weiteren großen, wenn nicht sogar dem Absatzmarkt der Zukunft, heranwachsen wird: Afrika.
Die Bedeutung Asiens als Zugpferd des Weltagrarhandels lässt nach
Sicher, die Länder Asiens werden noch viele Jahre mit ihren steigenden Pro-Kopf-Verbräuchen an Fleisch, Milchprodukten und Futtermitteln dem Welthandel ihren Stempel aufdrücken. Und Produktionsausfälle in Chinas Getreide- oder Veredelungssektor haben noch länger das Potential, die Preise für Schweinefleisch, Milchpulver oder Weizen oder am Weltmarkt in die Höhe schießen zu lassen. Aber diese Tage sind gezählt. Denn der Faktor »Bevölkerungsdynamik« verliert rasch an Bedeutung – und schlägt im Falle Chinas sogar ins Gegenteil um. Im Gegenzug nimmt Afrika zunehmend Fahrt auf und füllt diese Lücke mehr als aus.