Speiseplan. Wie viel Pflanze verträgt Ernährung?
Spätestens mit dem Einzug von Umwelt- und Klimawirkungen in die Ernährungsempfehlungen ist klar: Beim Essen geht es längst um mehr als die Versorgung des Körpers mit Energie und Nährstoffen. Stattdessen soll unsere Ernährung mit Blick auf CO2-Bilanz und Wasserverbrauch stärker als bisher pflanzenbetont sein. Ob das überhaupt sinnvoll ist, zeigt Malte Rubach.
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Die Debatte um die Ernährung der Zukunft ist oft polarisiert: Auf der einen Seite stehen überwiegend ökologisch begründete Forderungen nach einer weitgehend pflanzlichen oder sogar veganen Ernährung, auf der anderen Seite der Verweis auf die zentrale Rolle tierischer Produkte für die Versorgung mit kritischen Nährstoffen sowie hochwertiger Proteine. Für die landwirtschaftliche Praxis stellt sich die Frage: Welche Ernährungssysteme sind künftig tragfähig – ernährungsphysiologisch, ökologisch und ökonomisch?
Vier Dimensionen der Bewertung
Die Antwort auf diese Frage kann jedoch Auswirkungen entfalten, die weit über die landwirtschaftliche Praxis hinausgehen und zu gesellschaftspolitischen Herausforderungen führen, die im Vorfeld beachtet werden sollten. Daher ist eine Bewertung der aktuellen Situation mit Blick auf künftige Handlungsempfehlungen anzuraten. Der vorliegende Beitrag zeigt dies entlang von vier zentralen Dimensionen auf:
- Nährstoffversorgung des Menschen,
- Klimawirkung,
- Flächennutzung,
- Frischwasserverbrauch.
Die letzten drei Faktoren sind maßgeblich dafür, welche Produktivität Ernährungssysteme entfalten können, um Versorgungsicherheit zu gewährleisten. Gleichzeitig stellen sie zusammen mit der Nährstoffversorgung ökologische sowie gesundheitliche Belastungsgrenzen dar, die in einer Bewertung zwangsläufig Berücksichtigung finden müssen.