Nachhaltigkeitsberichte. Globaler Trend mit langfristigen Folgen
Erst einmal ist es nur ein Stück Papier. Aber auf Dauer können die verschiedenen Vorschriften zur Erfassung der Nachhaltigkeit entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit werden. Jedenfalls ist es nicht nur ein deutsches Thema, zeigt Camillo Alborghetti.
Verbindliche Vorschriften zur Nachhaltigkeitsberichterstattung gibt es seit Anfang der 2000 er Jahre. Vorreiter dieser zunächst in ihrem Umfang begrenzten Ziele waren unter anderem Frankreich und Dänemark. Die EU verabschiedete 2014 die erste Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Diese beeinflusste viele entsprechende Rahmengesetze weltweit. Seit 2022 hat sich diese Entwicklung weltweit erheblich beschleunigt.
Heute machen die Länder mit vorgeschlagenen oder bereits verabschiedeten Vorschriften zur Nachhaltigkeitsberichterstattung etwa 90 % der globalen Wirtschaftsleistung aus. Über 90 % dieser Vorschriften wurden in den letzten drei Jahren eingeführt, und rund 75 % der Rechtsordnungen sind bereits in der Umsetzungsphase. Wir können daher von einem globalen Trend sprechen, mit Initiativen auf allen Kontinenten.
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Weltweise Krise bremst Nachhaltigkeit
Die weltweite Wirtschaftskrise bremst diese Entwicklung und entschärft viele ambitionierte Ziele. Die Neuausrichtung der Politik mit Fokus auf der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit hat bereits in einigen großen Volkswirtschaften zu Gegenwind geführt:
- Die USA haben im März beschlossen, ihre Nachhaltigkeitsberichterstattung auf Bundesebene einzustellen. Einige Bundesstaaten treiben aber ihre eigenen Gesetze voran. Kalifornien ist mit der Einführung einer obligatorischen Klimaberichterstattung ab 2026 ein Vorreiter.