Oxytocin kann Kolostrumversorgung verbessern
Die Kolostrumversorgung direkt nach der Geburt ist für Ferkel entscheidend. Aber es kommt immer wieder vor, dass einzelne Tiere zu wenig Kolostrum bekommen. Eine hoch dosierte Oxytocingabe kann die Versorgung verbessern.
Das zeigen Untersuchungen der Universität Minnesota. »Der Gedanke war, dass Oxytocin möglicherweise dazu beiträgt, die engen Zellverbindungen (tight junctions) in der Milchdrüse nach dem Abferkeln länger offen zu halten und so die Kolostrumphase zu verlängern. Dadurch könnten mehr Immunglobuline in die Milch übergehen und von den Ferkeln aufgenommen werden«, so Studienleiterin Bryn Anderson.
In einem Feldversuch teilte sie 96 Sauen in zwei Gruppen ein: Die Versuchsgruppe bekam 12 bis 20 Stunden nach dem Abferkeln hoch dosiertes Oxytocin. Anderson analysierte zum Einen das Kolostrum der Sauen mittels Brix-Refractometer vor und nach der Oxytocingabe. Zum anderen die Gewichtszunahmen der Ferkel und die Brix-Werte im Blut als Maßstab für die Übertragung von Immunglobolinen.
Trotz der geringen Stichprobe zeigte sich, dass bei den Sauen mit Oxytocingabe die Brix-Werte im Blut der Ferkel nachweisbar höher lagen. »Das zeigt, dass Oxytocin die frühe passive Immunübertragung verbessern kann – ein entscheidender Faktor für die Gesundheit und das Überleben von Ferkeln. Dass der Nachweis dieses Effekts bereits bei nur 96 Sauen signifikant war, unterstreicht die Stärke der Wirkung«, so das Fazit der Wissenschaftlerin.