Schweinehaltung. Strukturbruch bei den Sauenhaltern?
Trotz der derzeit guten wirtschaftlichen Situation hält die Ausstiegswelle bei den deutschen Schweinehaltern an. Vor allem in der Sauenhaltung droht ein drastischer Strukturbruch.
Das zeigt eine aktuelle Umfrage der ISN (Interessensgemeinschaft der Scheinehalter Deutschlands) unter Ferkelerzeugern und Mästern. Befragt wurden rund 540 Betriebe, die etwa 9 % der Sauenhalter und 7 % der Mäster repräsentieren.
Vor allem die Sauenhalter stehen vor der Entscheidung, aufzugeben oder groß zu investieren: Bis 2029 muss die Gruppenhaltung im Deckzentrum umgesetzt werden, bis 2036 die freie Abferkelung. Vor allem letzteres lässt sich kaum in Altgebäuden realisieren. Unter diesen Umständen gaben 30 % der Sauenhalter an, aus der Haltung aussteigen zu wollen. Weitere 30 % sind noch unentschlossen. Unter dem Strich haben sich damit bisher nur 40 % der Betriebe für eine Investition entschieden.
»Ohne Unterstützung werden wir weite Teile deutschen Ferkelerzeugung verlieren«, sagt ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack. Neben einem »unbürokratischen Wachstumsbooster«, wie Staack es nennt, wünschen sich die Landwirte vor allem schnellere Genehmigungsverfahren, mehr Verlässlichkeit bei den Vorgaben und weniger Bürokratie, um die erforderlichen großen Investitionen anzugehen.