Verlängerte Laktation. »Unser Betrieb hat enorm profitiert.«
Bessere Besamungsergebnisse, die passende Anzahl Kälber, keine Verfettung der Kühe – das sind einige der Vorteile, die die Verlängerung der Laktation der Agrargenossenschaft Uckermark gebracht hat. Allerdings musste dafür im Management einiges angepasst werden.
Ich hatte das Gefühl, dass das Projekt zu uns passen könnte«, sagt Alice Nack. Sie ist Herdenmanagerin und Vorstandsmitglied der Agrargenossenschaft Uckermark in Göritz, einer von bundesweit zehn Milchviehbetrieben, die am VerLak-Projekt teilnehmen. Die Gründe sind zum einen, dass der Betrieb weniger Kälber produzieren wollte, und zum anderen war das Einführen des selektiven Trockenstellens schon lange ein Ziel. »Wir ziehen die komplette weibliche Nachzucht unser 1 450 Milchkühe auf und verkaufen jeden Monat zwischen 15 und 20 abgekalbte Färsen«, sagt Alice Nack. Die Herdengrößere erleichterte es der Agrargenossenschaft Uckermark die benötigten 65 Kühe pro Gruppe für das Projekt bereitzustellen. Und das Risiko, dass der Versuch schief geht und sich auf die Tiergesundheit und Leistung auswirkt, ist natürlich geringer, wenn die Versuchsgruppe im Vergleich zur Restherde nur wenige Tiere umfasst: »Ich dachte, wir können mutig sein, ohne wirklich mutig sein zu müssen«, sagt Alice Nack.
Relativ aufwendig war das Umsetzen des Projekts dennoch, denn die Beobachtung und Betreuung der Versuchstiere muss organisiert werden und kostet Zeit. »Normalerweise ist immer mein Credo, dass alle Tiere gleichbehandelt werden. Eine Sechzig-Liter-Kuh ist für mich genauso wichtig, wie eine Kuh mit 30 l Milchleistung«, sagt Alice Nack. »Aber für VerLak mussten wir ja die Versuchstiere vermehrt im Auge behalten«. Um sie für die Besamungstechniker und Melker sichtbar zu machen, bekamen alle Projektkühe verschiedenfarbige Halsbänder.