Bewegungsbuchten. So könnte es gehen
Für die einen sind sie nur eine Übergangslösung – für die anderen das Maximum dessen, was möglich ist. Wie tiergerecht Bewegungsbuchten tatsächlich sind und wie sich die darin aufgezogenen Ferkel über die Säugezeit hinaus entwickeln, erläutert Eckhard Meyer.
Von Tierschützern werden Bewegungsbuchten oft nur als Übergang hin zu freien Abferkelsystemen gesehen. Denn im Vergleich zu einer Abferkelbucht ganz ohne Kastenstand (freies Abferkeln) ist der Aktionsbereich der Sauen bei gleicher Grundfläche der Bucht systembedingt kleiner. Zudem wird auch der »Mehrwert« von Bewegungsbuchten gegenüber konventionellen Abferkelbuchten infrage gestellt. Wie ist er unter Tierschutzaspekten tatsächlich zu bewerten?
Zehnjährige Langzeitstudie
In punktuell angelegten Studien wurden konventionelle und Bewegungsbuchten bereits vielfach verglichen – mit dem Kernergebnis, dass die Ferkelverluste in Bewegungsbuchten höher sind. Jetzt liegt eine Langzeitanalyse vor, die die Verfahren über einen Zeitraum von fast zehn Jahren vergleicht. Neben den Ferkelverlusten werden auch die biologischen Leistungen der Ferkel sowohl in der Säugezeit als auch in der anschließenden Aufzucht betrachtet. Zudem lassen Daten zum Liegeverhalten der Sauen Rückschlüsse auf den Tierwohleffekt von Bewegungsbuchten zu.