Weizen. Preise brechen unter der Last der Ernte ein
Hohe Erträge bei besten Qualitäten – so lässt sich der Beginn der Getreideernte beschreiben.
120 dt/ha Gerste, 90 dt/ha Braugerste (Sommergerste im Herbst gedrillt), Stoppelweizen mit 90 dt/ha auf schwachen Böden: Normalerweise machen solche Ergebnisse Landwirten Spaß. Spaßverderber sind die Preise, die in den Keller rauschen. 150 €/t für Futtergerste, maximal noch 30 €/t Prämien für Braugerste, 170 bis 180 €/t für B-Weizen – da helfen auch hohe Erträge nicht weiter.
Das globale Umfeld bleibt eher schwach: In den USA steht eine sehr große Maisernte in Aussicht, Weizen läuft dort mit sehr guten Ergebnissen. Für Russland werden die Ernteprognosen im Wochentakt erhöht und der indische Subkontinent fährt ebenfalls eine Rekordernte ein. China räumt seine Bestände statt zu importieren, und man muss schon in die Türkei und den Nahen Osten schauen, um Lücken zu finden.
Für die kommenden Wochen wird uns das Schwarze Meer vor der Nase sitzen, ob Russland und die Ukraine oder die EU-Länder Bulgarien. und Rumänien: Die Getreidenachfrage wird vornehmlich von dort bedient. Und was an Mais fehlt, kommt aus Brasilien und den USA. Auf steigende Preise werden wir vermutlich länger warten müssen.