Kühe vor einem Stallgebäude. Ein automatisches Tor regelt den Weidezugang
Foto: Eilers

Melkroboter: Es klappt auch mit Weidegang

Kühe auf der Weide und automatische Melksysteme ergänzen sich auf den meisten Betrieben erstaunlich gut. Förderlich sind Selektionstore und kurze Wege zur Wiese. Uwe Eilers sagt, worauf Sie noch achten müssen.

Potraitfoto Uwe Eilers

Unverzichtbares Weide-Selektionstor

Ein wichtiges Element, um das Melksystem besser auszulasten und den Nachtreibeaufwand zu reduzieren, ist das Weide-Selektionstor. Rund ein Drittel der befragten Betriebe setzen es ein. Häufig wird das Weideanrecht auf max. 70 bis 80 % des Melkanrechts eingestellt. Es hat sich jedoch gezeigt, dass sich die Melkfrequenz selbst bei 100 % nicht unbedingt verringern muss. Das heißt, erst wenn 100 % Melkanrecht (unmittelbar anstehende Melkung) überschritten werden, erhalten die Kühe keinen Weidezugang mehr. Bei der Inbetriebnahme eines Weidetors ist mit einer Eingewöhnungszeit von ein bis zwei Monaten zu rechnen. Während dieser Zeit sollte das Tor zunächst ständig offen und für die Tiere frei passierbar sein. In der nächsten Stufe wird das Tor geschlossen, wobei es sich aber bei jedem Besuch öffnet und ein Durchgang möglich ist. Anschließend wird das Weideanrecht auf 100 % Melkanrecht eingestellt und gegebenenfalls später stufenweise reduziert, z. B. auf die genannten 70 %.

Neu integrierte Jungkühe laufen später problemlos mit den älteren mit. Für diese Tiere muss dann individuell die Torpassage nach und nach wie bei der Inbetriebnahme eingeschränkt werden. Das Weide-Selektionstor bietet außerdem die Möglichkeit, den Weidezugang zu beschränken, z. B. in Regenperioden zum Schutz der Grasnarbe. 

Über eine restriktivere Einstellung des Weideanrechts kann also die Frequenz des Weidegangs und die Beanspruchung der Fläche gezielt gesteuert werden. Im Tagesverlauf kann eine regelmäßige Weidesperrzeit den Arbeitsaufwand reduzieren. Diese könnte morgens und abends zu den Stallzeiten jeweils für zwei bis drei Stunden eingerichtet sein, um die Tierkontrolle und das Nachtreiben zu erleichtern. 

Die Weidefläche unterscheidet sich stark