Biokraftstoffe. Die USA setzen ein Ausrufezeichen
Die US-Umweltbehörde will die Biodieselbeimischung um zwei Drittel erhöhen und dabei den Einsatz von Pflanzenölen vorantreiben. Zusammen mit der geplanten Diskriminierung ausländischer Herkünfte würde das den Einsatz heimischer Pflanzenöle und Fette in die Höhe katapultieren – mit Folgen für die Ölsaatenmärkte. Auch andere Länder drehen an der Beimischungsschraube.

In den Büros der Bauernvertreter in den USA dürften im Juni die Sektkorken geknallt haben: Die monatelange Überzeugungsarbeit hat sich gelohnt und die US-Umweltbehörde (EPA) nimmt in ihren Vorschlag für das Biokraftstoff-Beimischungsmandat im Jahr 2026 eine massive Anhebung der einzusetzenden Biodieselmenge auf. Damit nicht genug sollen heimisch erzeugte Rohstoffe in der Produktion bevorzugt werden. Was lässt sich aus diesem (bei Redaktionsschluss noch nicht beschlossenen) Vorschlag, für die zukünftige Nachfrage nach Pflanzenölen in den USA ableiten? Und welche Rückwirkungen hätte der geplante Kursschwenk auf den Weltrapsmarkt?
7,5 Mio. t Biodiesel zusätzlich
Das ganz große Rad, an dem die EPA in ihrem Vorschlag für den Erneuerbare-Kraftstoffe-Standard (RFS) für 2026 dreht, ist eindeutig die Mengenvorgabe. Für Mais aus Ethanol (geführt unter dem Begriff »konventionelles Ethanol«) ändert sich dabei nichts, hier bleibt es wie gehabt bei einem Beimischungsdeckel von 15 Mrd. gal
(1 gal = 3,785 l).
Für die Kategorie »Biomasse-basierter Diesel« (BBD) geht es hingegen steil bergauf. So will die EPA an dieser Stelle eine Anhebung um zwei Drittel auf ungefähr 5,6 Mrd. gal durchsetzen. Die dahinter stehenden zusätzlichen 2,3 Mrd. gal entsprechen über den groben Daumen gepeilt 7,5 Mio. t – das ist mehr als das Doppelte der Jahreserzeugung Deutschlands.
Für das Jahr 2027 steht weiterer Anstieg im Raum, der mit + 250 Mio. gal (+ 4 %) deutlich kleiner ausfällt und im Bereich der in den beiden vergangenen Jahren vollzogenen Zuwächse liegt.