USA. Sojabohnen am Scheideweg
In den USA ist die Aufbruchstimmung nach dem Antritt der neuen Regierung verpufft. Während die einen mit der sinkenden Bedeutung von US-Sojabohnen am Weltmarkt hadern, hoffen die anderen auf starke Nachfrageimpulse durch die heimische Biospritpolitik.
Von der anfänglichen Euphorie für ein besseres Amerika ist auf den Marktfruchtbetrieben in den USA nach einem guten halben Jahr unter der neuen US-Regierung nur noch wenig zu sehen. Das wichtige Stimmungsbarometer für die Lage in der US-Landwirtschaft, das AG Economy Barometer der Purdue University, sank im August zum dritten Mal in Folge und ist nun auf dem tiefsten Stand seit August 2024 angekommen. Einen großen Anteil an der schwächelnden Stimmungslage hat neben der Erwartung einer sehr komfortablen Versorgungslage von Getreide die Politik der neuen US-Regierung.
Dabei begann alles so vielsprechend. Das Wahlergebnis im November 2024 war eindeutig. Die am stärksten von der Landwirtschaft abhängigen Regionen in den USA stimmten mit einer überwältigenden Mehrheit von fast 78 % für Donald Trump. Er vereinigte damit noch mehr Stimmen auf sich als bei den beiden vorangegangenen Wahlen. Trumps Wahlversprechen für ein besseres Amerika zog vor allem in den ländlichen Regionen. Die US-Landwirtschaft leidet unter rückläufigen Erzeugerpreisen und steigenden Kosten. Das Einkommen der US-Landwirte sank 2024 im Vergleich zum Vorjahr um gut 5 % und lag gut 20 % unter dem Einkommen des Jahres 2023. Die ersten Hochrechnungen für 2025 lassen ein weiteres Minus erwarten.