Milchvieh. Zuchtwertschätzung mit neuem Verfahren
Seit 1. April 2025 hat die Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung (vit) die Zuchtwertschätzung für Deutsche Holsteins auf das Single-Step-Verfahren geändert.
Zuvor wurden die Zuchtwerte in mehreren Schritten ermittelt (Multi-Step-Verfahren). Für die Rinderzucht sei dies ein ähnlich bedeutender Schritt wie die Einführung der genomischen Zuchtwerte, so das vit.
Nur noch ein kombinierter Zuchtwert
Mit der Einführung von Single-Step wird es künftig nur noch einen kombinierten Zuchtwert (gZW) geben. Dieser vereint alle verfügbaren Informationen aus Phänotypen, Pedigree und Genotypen. Die Unterscheidung zwischen dem konventionellen Zuchtwert (ZW) und dem direkten genomischen Wert (dGW) entfällt.
Die Schätzung der Zuchtwerte wird sicherer. Das gilt vor allem für funktionale Merkmale wie Nutzungsdauer oder Gesundheit, die um mehr als 14 % steigen (Grafik). Denn nicht nur genotypisierte Kühe, sondern auch andere Tiere mit Eigenleistungen werden gleichzeitig im Schätzsystem berücksichtigt. Davon profitieren vor allem junge, genomische Bullen.
Die Zuchtwerte für Fleckvieh und Brown Swiss werden bereits seit 2021 nach dem Single-Step-Verfahren berechnet. Für die Rassen Angler und Jersey soll die Umstellung im nächsten Jahr erfolgen.
