Milch. Rohstoff bleibt knapp, Käse gefragt
Das EU-Milchaufkommen bleibt hinter dem Vorjahr zurück und am Weltmarkt wächst das Angebot nur langsam. Eine gute Grundlage für stabile Erzeugerpreise, wären da nicht Trump und Tierseuchen.
Die EU-Milcherzeugung ist im ersten Halbjahr 2025 gegenüber dem Vorjahreswert leicht gesunken. Lässt sich daraus bereits ein Trend für das Gesamtjahr ableiten? Legt man die beiden aktuellen Prognosen von EU-Kommission und US-Agrarministerium (USDA) zugrunde, dann lautet die Antwort: nein. Beide Institutionen kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen und am Ende stehen für das erwartete Milchaufkommen in der EU 2025 unterschiedliche Vorzeichen. Die gute Nachricht vorweg: Beide Prognosen laufen auf überschaubare Mengenänderungen hinaus, wodurch sich nichts an den guten Preisaussichten auf Erzeugerseite in den kommenden Monaten ändert.
EU-Milcherzeugung entwickelt sich regional auseinander.
Aus den Daten der europäischen Statistikbehörde (Eurostat) lässt sich für den Zeitraum Januar bis Juni im Jahresvergleich ein Minus von 0,6 % ableiten – das sind annähernd 500 000 t Rohmilch (alle Daten für 2024 sind um den Schaltjahreffekt bereinigt). Vor allem im 1. Quartal fiel die Milchanlieferung hinter die Vorjahreswerte zurück, im 2. Quartal bewegte sich die Erzeugung an der Vorjahreslinie entlang. Unter den großen Produzenten läuft die Erzeugung fortgesetzt auseinander. Im bislang letzten ausgewiesenen Monat Juni bleiben Deutschland, Italien und Spanien deutlich (zwischen 2 und 5 %) hinter den Vorjahresanlieferungen zurück. Die Niederlande lagen da bei – 0,5 %. Im Gegenzug weist die Erzeugung vor allem in Irland (+ 14 %), aber auch in Frankreich und Polen (jeweils + 1 %) nach oben.