Milchviehbetrieb
Foto: Fuchs

Klimabilanz. Bundesweit wird nun einheitlich berechnet

Den CO2-Fußabdruck von Betrieben zu vergleichen, war in der Vergangenheit durch verschiedene Berechnungsmethoden nicht immer leicht. Das soll sich nun ändern.

Seit Juni steht die neue Version der Klimaplattform Milch für die Milcherzeugung zur Verfügung. Das Tool unterstützt Landwirte und Molkereien beim Erfassen und Optimieren ihres CO2-Fußabdrucks. Es ermittelt aus den Eingabewerten des Milchviehbetriebs die ausgestoßenen Treibhausgasäquivalente pro kg Milch. Die Werte können vom Landwirt ohne Berater am eigenen PC eingepflegt werden. Mit einfach zugänglichen Daten (beispielsweise dem Stromverbrauch, der Milchmenge pro Kuh sowie Angaben zur Fütterung) wird der CO2-Fußabdruck errechnet. 
Weiterentwickelt wurde die seit 2022 bestehende Klimaplattform Milch gemeinsam von Milchland Niedersachsen, den Landwirtschaftskammern (LWK) Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sowie der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL). Die Klimaplattform ist angelehnt an die neue bundesweit einheitliche Bilanzmethode  »Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen« (BEK). Der BEK ermöglicht es, einzelb­etriebliche Treibhausgasberechnungen für unterschiedliche Produktionsverfahren nach einem standardisierten und transparenten Verfahren durchzuführen.

 

Bislang acht beteiligte Molkereien

Neben der Molkerei Ammerland, dem Deutschen Milchkontor, der Elsdorfer Molkerei und Feinkost, der frischli Milchwerke, der Rücker, der Uelzena und der Bio-Hofmolkerei hat sich mit FrieslandCampina Deutschland eine weitere Molkerei der Arbeitsgemeinschaft der Klimaplattform angeschlossen. Damit unterstützen acht Molkereien ihre Landwirte aktiv bei der Erfassung und Verbesserung ihrer Klimabilanz. Zukünftig wird die neue Version der Klimaplattform Milch dadurch mehr als 7 600 Milcherzeugern zur Verfügung stehen. 
»Wir setzen damit einen echten Meilenstein in der Molkereibranche und stehen bundesweit weiteren Molkerei-Partnern offen gegenüber«, erklärt Jan Heusmann, Vorstand von »Fokus Milch«, dem Auftraggeber der Klimaplattform.

 

Vorteile der einheitlichen Schnittstelle

Die neue Version der Klimaplattform Milch bietet durch den Anschluss an die vereinheitlichte Schnittstelle für die bundesweite Berechnungsmethodik Vorteile:
 

  • Internationale Anerkennung: Ergebnisse entsprechen den Ansprüchen der Science Based Target Initiative (SBTi) und der International Dairy Federation (IDF).
  • Hohe Anwenderfreundlichkeit: einfache Bedienung und strukturierte Benutzerführung.
  • Kosteneffizienz: Nutzung zu günstigen Konditionen.
  • Benchmarking: Vergleichsmöglichkeiten innerhalb der Branche anhand betriebsindividueller Ergebnisse.
  • Detaillierte Datenerhebung: präziseres Ergebnis durch konkretere Abfrage.
  • Erweiterte Bereiche: intensivere Betrachtung der Färsenaufzucht und Fütterung.