Meinung Rote Gebiete. Denn sie wissen nicht, was sie tun
Man könnte denken, zu dem Thema »Rote Gebiete« sei alles gesagt und geschrieben. Man könnte der Vorstellung anheimfallen, dass sich – nach mehrmaligen Klagen, Neuausweisungen und Feststellung von verschiedenen Mängeln – endlich jemand eingehend mit der Thematik beschäftigt hat und Planungssicherheit einkehrt.
Doch so ist es nicht. In Bayern hat ein Urteil vom Bundesverwaltungsgericht erneut alles infrage gestellt, in Mecklenburg-Vorpommern sind die Düngevorgaben in Roten Gebieten aktuell ausgesetzt und in Niedersachsen sorgte schon Anfang dieses Jahres ein Urteil dafür, dass die Roten Gebiete auf Eis liegen. Immer wieder geht es darum, dass die Ausweisung mangelhaft ist und gegen höherrangiges Recht verstößt. Die Landwirte halten sich seit Jahren an die in Roten Gebieten gültigen Auflagen und müssen Einbußen bei Qualität und Quantität hinnehmen, die niemand ausgleicht. Häufig kam es schon vor, dass nach einer Neuausweisung Flächen aus den Roten Gebieten fallen und dafür andere dazukommen, die vorher gar kein Problem darstellten. Wer soll da noch Vertrauen haben? Die Handhabung der Roten Gebiete ist leichtfertig und hat für unsere Branche ernst zu nehmende Folgen. Landwirte empfinden das zu Recht als ungerecht.
Wären fundierte Erkenntnisse und eine faktenbasierte Ausweisung die Grundlage, wäre es keine Frage, dass die Landwirte ihren Beitrag zur Verbesserung leisten. Aber solange der Eindruck von Willkür und völliger Planlosigkeit bei den Verantwortlichen besteht, ist es nicht nur rechtens, sondern Pflicht, sich zu wehren.