Label Haltungsform auf einer Fleischpackung
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Haltungsformen. Der Markt spaltet sich weiter auf

Alle Anzeichen sprechen für eine positive Entwicklung am Schweinemarkt. Doch durch die neuen ITW-Regeln wird es innerhalb der Haltungsform 2 zu einer Preisdifferenzierung kommen. Albert Hortmann-Scholten gibt einen Überblick.

Der Schweinepreis lieferte zu Jahresbeginn keinen Grund zum Jubeln –  der MKS-Schock sorgte für eine Talfahrt. Auch die fehlenden Schlachttage rund um Weihnachten und Neujahr hinterließen Spuren. Der Schweinestau führte zu Übergewichten, wodurch der wahre Einkaufspreis der Schlachter geschätzt noch 10 Cent unter dem VEZG-Preis (Grafik 1) lag. Dennoch: Es gibt genügend Gründe, die Preisaussichten für Schweinehalter positiv zu bewerten.

Einzelhandel bekennt sich zu heimischen Produkten

Positive Marktaussichten

Unsicherheit über die Nachfrage nach Tierwohlfleisch

Preisdifferenzierung in Haltungsstufe 2

Staatliche THK aussetzen?

Angabe der Fleischherkunft in Restaurants

Höhere Kosten durch Segmentierung

Die mit den Haltungsformstufen verbundene Segmentierung der Märkte verursacht Kosten. Diese schlagen sich deutlich in der Preisspanne zwischen Erzeuger- und Verbraucherpreis nieder (Grafik 3). Sie bewegte sich über Jahrzehnte zwischen 1,80 und 2,50 €, derzeit liegt sie bei rund 5,20 €. Höhere Kosten durch die Segmentierung entstehen sowohl im Viehhandel als auch in den Schlachthöfen. Da die Warenstromtrennung in den HF 1 bis 5 häufig zu einer schwierigeren Tourenplanung führt, sinken die Synergieeffekte in der Schlachttiererfassung. Die Rückverfolgbarkeit und der bürokratische Aufwand in der Warenstromlogistik bis zum point of sale im LEH steigt erheblich an. In den Schlachthöfen erschwert sich durch Nachfrageschwankungen bei den einzelnen Haltungsformen die Planung der Warendistribution.
 

Grafik Marktspanne Schweinefleisch

Ausblick