Aquakultur. Auch hier ist China die Nummer 1
Mittlerweile übersteigt die weltweite Erzeugung von Wassertieren in Aquakultur die Fangmengen in der Fischerei – und das Wachstum ist ungebrochen. Der Hauptteil der Produktion findet im asiatischen Raum statt und konzentriert sich auf nur ein gutes Dutzend Arten. In Europa ist lediglich Norwegens Lachszucht von nennenswerter Bedeutung.
Die Bekämpfung von Hunger, Unterernährung und Armut bleibt entscheidend für die Umsetzung der von der Weltgemeinschaft 2015 beschlossenen Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Aquatische Systeme (in Fischerei und Aquakultur) erhalten dabei zunehmend Anerkennung für die vielfältigen Lösungen, die sie zur Ernährungssicherheit und -versorgung beitragen. Sie lindern Armut und fördern die sozioökonomische Entwicklung, insbesondere in vielen Küsten- und Uferregionen weltweit. Gleichzeitig fällt ihr ökologischer Fußabdruck vergleichsweise klein aus. Wo spielt hier die Musik, und wie sind die Perspektiven?
Der Status Quo
Die Gesamterzeugung aus Fischerei und Aquakultur erreichte nach Schätzung der Nahrungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) im Jahr 2022 (neuere Daten liegen noch nicht vor) einen Rekordwert von 223 Mio. t Lebendgewicht. Gegenüber dem Jahr 2020 bedeutet das ein Plus von 4 %. Blickt man nur auf tierische Produkte, nimmt also Algen aus der Rechnung heraus, steht unter dem Strich eine Menge von gut 185 Mio. t. Zum Vergleich: Die weltweite Erzeugung von Schweine- und Rinderfleisch zusammen kam 2022 auf 175 Mio. t. Gut 60 % der aquatischen Tiere wurden in Meeresgebieten geerntet, der Rest in Binnengewässern. Dabei dominiert in Meeresgebieten erwartungsgemäß die Fischerei das Geschehen (mit 70 % der Produktionsmenge), in Binnengewässern hingegen die Aquakultur (84 %).