Virtuelle Zäune. Die Technik ist praxisreif
Tiere auf der Weide ohne Umzäunung – die Technik dafür ist verfügbar. Allerdings sind virtuelle Zäune bei uns noch nicht zugelassen. Sjoerd Hofstee beschreibt, wie die Systeme in anderen Ländern genutzt werden.
Vor nicht allzu langer Zeit klang das Konzept eines virtuellen Zauns für die meisten Milchviehhalter eher wie Science-Fiction. Inzwischen jedoch ist das System seit mehreren Jahren in der Praxis im Einsatz – zumindest im Ausland. Weltweit sind sechs Unternehmen in diesem Markt aktiv.
»Hörst du ab und zu die Pieptöne? Die stammen von dieser Kuh. Du kannst sehen, dass sie es interessant findet, die Grenze des Weidezauns zu testen. Sie weiß genau, wie viele Tonsignale sie hören kann, bevor sie einen Schlag vom virtuellen Zaun erhält. Einige Tiere sind risikobereiter als andere: Einige Kühe halten immer einen sicheren Abstand zum Zaun, während andere es genießen, die Grenzen auszutesten«, sagt Andreas Pelle lachend. Er arbeitet auf dem Betrieb von Johan Bjørneby in Ås, Norwegen, der 55 Rinder und Jungvieh auf 210 ha hält. Norwegen ist ein riesiges Land, in dem aber nur 3 % der Fläche landwirtschaftlich nutzbar sind. Vielleicht wurde aus diesem Grund 2011 hier das erste Unternehmen gegründet, das virtuelle Zäune unter dem Markennamen »Nofence« auf den Markt brachte. In den letzten Jahren ist ein zweiter norwegischer Anbieter dort vertreten: Monil, eine Firma, die sich stärker auf Milchkühe konzentriert, als Nofence.