Interview. »Faserverdaulichkeit ist der größte Hebel«

Die Futteraufnahme und Pansenfermentation zu verbessern, ist der Schlüssel für höhere Leistungen. Dr. Daniela Marthold erklärt, um welche Kennzahlen es geht und warum es zu spät ist, erst beim Aufdecken des Silos zu reagieren.

Glossar der Fütterungsbegriffe

Was würden Sie dem Landwirt raten?

Er sollte sich nicht erst mit dem Thema beschäftigen, wenn der Silierprozess beendet ist und er das Silo aufdeckt und anfängt, die Silage zu verfüttern. Dann ist der Zug bereits abgefahren. Die NDF-Verdaulichkeit beziehungsweise beim Mais auch die Stärkeverdaulichkeit, die beginnen letzten Endes schon mit der Pflanzenmorphologie. Ich muss schauen: Was habe ich für einen Pflanzenbestand? Wie sind die Wachstumsbedingungen, etc.? Der Landwirt sollte dann zunächst den Ist-Status seines Betriebes ermitteln. Dafür lässt er eine Futterprobe nach der sogenannten erweiterten Weender Analyse untersuchen. 
Wenn er seine Analyseergebnisse hat, legt er fest, wo er ansetzen möchte und was seine Ziele sind. Dann diskutiert er mit beteiligten Lieferanten und Unternehmen, um die Ansatzstellen zu finden: Welche Häcksellänge soll es sein? Welches Siliermittel wird eingesetzt? Was kann eventuell an der Befüllreihenfolge im Silo geändert werden? Es werden ja darüber hinaus noch jede Menge Daten erfasst, mit denen er arbeiten kann. 
 

Pansenbolus und Smartphone mit der App, auf der die Daten des Bolus einsehbar sind
Die mittels Bolus gewonnenen Informationen lassen sich leicht über eine App abrufen und falls nötig kann dann die Ration angepasst werden. (Foto: SmaXtec)