Getreidebeizen. Es dürfte bald eng werden
Das Genehmigungsende von Fludioxonil ist sehr wahrscheinlich, die Auswirkungen wären drastisch. Stephan Weigand gibt einen Überblick über fungizide Getreidebeizen.
Keine Pflanzenschutzmaßnahme benötigt geringere Wirkstoffmengen pro Fläche als die Saatgutbeizung. Direkt am Zielort platziert schützt sie die neue Saat kostengünstig und hocheffektiv. Sie wirkt spezifisch gegen samenbürtige Erreger, die Spelzen, Samenschale oder Keimling besiedelt haben – außerdem über einen Beizhof, um das keimende Korn auch gegen Schadpilze zu schützen, die über den Boden infizieren. Mehrere Getreidekrankheiten lassen sich ausschließlich über eine gezielte Saatgutbehandlung erfassen. Sollte mit Fludioxonil künftig das Gros der Getreidebeizen verschwinden, werden etwa Flugbrand oder Zwergsteinbrand sicher häufiger zu sehen sein. Für die aktuelle Saison sind weiter alle bekannten, breitwirksamen Universalbeizen verfügbar. Neben gebeiztem Z-Saatgut lässt sich so auch der eigene Nachbau sehr gezielt schützen.