
das Lohngeschäft rentabel. Foto: Künzel
Betriebsführung. Geld verdienen mit Dienstleistungen?
Hohe Maschineninvestitionen auslasten und zugleich neue Erlösquellen erschließen – das klingt verlockend. Doch Lohnarbeiten sind eine Herausforderung: Kosten explodieren, Verrechnungssätze hinken hinterher und wer seine Vollkosten nicht kennt, schreibt schnell rote Zahlen. Albrecht Macke zeigt, worauf es ankommt.
Dienstleistungen auf fremden Flächen sind für viele Ackerbau- und Gemischtbetriebe ein willkommenes Standbein, um hohe Technikinvestitionen auszulasten. Doch die Praxis zeigt: Das Segment ist hart umkämpft, kapitalintensiv und nur selten wirklich rentabel. Gründe sind eine anhaltende Kosteninflation, zu spärlich angepasste Verrechnungssätze und fehlende Transparenz über die tatsächlichen Arbeitserledigungskosten.
Kostenbasis kennen
Voraussetzung für jeden Lohnauftrag ist eine betriebsindividuelle Vollkostenrechnung, die alle Posten abbildet:
- Abschreibung, Zinsen, Reparaturen, Diesel, Versicherungen;
- Löhne inkl. Sozialabgaben, Urlaubs- und Ausfallzeiten;
- Organisations- und Managementaufwand (Rüsten, Dokumentation, Anfahrt, Feld-Mapping usw.).
In vielen Auswertungen fehlen gerade die letzteren Positionen, sodass die verrechneten Sätze der realen Kostenbasis deutlich hinterherhinken. Ein einfaches minutiöses Abrechnen aller erbrachten Einzelarbeiten ergibt eben niemals die Summe der betrieblichen Arbeitserledigungskosten.
Noch zu beachten: Überschreitet der Umsatz aus Lohnarbeiten 51 000 €/Jahr, wird eine separate Dienstleistungsgesellschaft erforderlich. Für Buchhaltung, extra Bankkonto, steuerliche Beratung und interne Verrechnungen fallen schnell jährliche Kosten von mehr als 5 000 €/Jahr an – Zusatzaufwand, der zumeist unterschätzt wird und in die Kalkulation gehört.