Foto: John Deere

Wettbewerbsfähigkeit. Die entscheidenden Unterschiede

Investitionszuschüsse, Mindestlohn, Bürokratie, Düngegesetzgebung – gar nicht so einfach, all das auf einen »EU-Nenner« zu bringen. Wir werfen ein Schlaglicht auf Lettland, Polen und Rumänien.

Lettland

Polen

Rumänien

Neben dem Boden mit 100 Bodenpunkten war es auch der attraktive Preis. »Wir hatten das Ziel einer Betriebsgröße von 2 000 ha, Pacht und Eigentum zu je 50 %. Das ließ sich in Rumänien realisieren«, sagt Volker Knops. Und seine Frau ergänzt: »Es war dabei nie unsere Absicht, dass wir das für eines unserer Kinder machen. Wenn wir irgendwann keine Lust mehr dazu haben, verkaufen wir wieder.«

Man möchte die Spekulation eindämmen und einen Ausverkauf der Fläche einen Riegel vorschieben. So muss man Land jetzt mindestens acht Jahre halten. Ansonsten ist der Veräußerungsgewinn zu 80 % zu versteuern. Das schreckt einige Investoren ab. Und das zeigt sich auch in der Preisentwicklung von Boden. »Anfangs kostete der Hektar etwa 5 000 € und ist bis 2020 auf etwa 8 000 € angestiegen. Seit dem regulierenden Eingriff der Regierung stagniert der Preis«, sagt Knops.

So unkalkulierbar wie das Wetter ist auch die Bürokratie. »Anfangs dachten wir, dass die Regelungen in Rumänien etwas laxer gehandhabt werden. Das komplette Gegenteil ist der Fall. Man möchte dort keine Fehler begehen und keinesfalls gegen EU-Regeln verstoßen«, sagt Anja Knops. Wenn etwas neu eingeführt wird, dann konsequent und mit kurzen Übergangsfristen. Große Teile der Gesetzgebung erfolgen per Eilerlass, d. h. binnen eines Monats. »Der Agrarantrag ist für uns ein riesen Aufwand, da man für jede Fläche nachweisen muss, dass man Eigentümer oder Pächter ist. Für die Pachtflächen braucht man eine Beglaubigung vom Bürgermeister. Die Struktur ist ja relativ klein – so müssen wir hunderte Unterschriften in verschiedenen Kommunen einfordern. Damit sind bei uns zwei Leute beschäftigt«, sagt Volker Knops.

Anja und Volker Knops sind seit 2016 in Rumänien. (Foto: Knops)

Fazit