
Raps. Wenn die Aussaat zum Lotteriespiel wird
Immer häufiger ist es zur Rapsaussaat trocken. Manche Betriebe haben sich aufgrund der unsicheren Feldaufgänge inzwischen sogar komplett von der vielerorts so wichtigen Blattfrucht verabschiedet. Wer nicht darauf verzichten will, muss unter diesen Bedingungen sehr viel Fingerspitzengefühl mitbringen. Wo Sie ansetzen können, zeigt Jana Peters.
Eine optimale Bestandesetablierung ist bekanntermaßen der Grundstein für gute Erträge. Allerdings spielten in den vergangenen Jahren die Witterungsbedingungen zur Rapsaussaat den Landwirten nicht unbedingt in die Karten. Jedes zweite Jahr herrschte vielerorts bereits ab Juli extreme Trockenheit. Welche Möglichkeiten gibt es, darauf zu reagieren?
Verschiebung der Saatzeit
Versuchsergebnisse und Erfahrungswerte der letzten Jahre zeigen, dass eine Verschiebung der Aussaat bis in den September (in der Hoffnung auf Regen) eher kontraproduktiv war. Gerade Spätsaaten erfordern möglichst optimale Bedingungen, um noch eine gute Herbstentwicklung zu gewährleisten.
Dagegen brachte häufiger die Etablierung einer Frühsaat ab Anfang August Vorteile – vorausgesetzt, es gab noch ausreichend Bodenwasser zum Keimen. Eine längere Ausnutzung der Vegetationszeit im Herbst bewirkt ein gleichmäßigeres Bestandsbild, eine stärkere Kompensation bei Schaderregerbefall vor dem Winter (Kohlfliege) und eine höhere N-Effizienz. Auch Erdfloh-Fraßschäden sind aufgrund der größeren Pflanzen im Zuflug-Zeitraum weniger problematisch. Wir fanden teilweise sogar einen geringeren Besatz an Erdflohlarven je Pflanze.
Nachteilig wirkt sich bei Frühsaaten ein Mehraufwand durch eventuell höhere Herbizid- sowie Wachstumsreglermaßnahmen aus. Letzteres lässt sich aber ebenso wie das erhöhte Risiko eines Befalls mit Kohlhernie durch gezielte Sortenwahl eingrenzen.
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