
Beregnung. Wasser sparen mit Drohnendaten
Beregnung ist eine teure Angelegenheit. Die Möglichkeit, diese über Fernerkundungsdaten effizienter zu gestalten, erscheint verlockend. Doch bedeutet das nicht auch Ertrags- und Umsatzeinbußen? Paul Gütschow und Clemens Fuchs sind dieser Frage nachgegangen.
In welchem Umfang können Fernerkundungsdaten einen Beitrag zur teilflächenspezifischen Beregnung leisten? Und führen die daraus resultierenden Wassereinsparungen zu einem geringeren Ertrag und somit weniger Gewinn?
Diese Fragen stellten sich verschiedene Forschungsinstitutionen im Rahmen des gemeinsamen Projektes AgriSens-Demmin 4.0. Auf einem Ackerbaubetrieb in Mecklenburg-Vorpommern fanden dazu Versuche in Kartoffelbeständen statt.
Vorgehensweise
Ausgewählte Ackerflächen wurden mit einer Multirotordrohne beflogen, die Bilddaten in einem Wasserbilanzmodell verarbeitet und die Möglichkeiten einer teilflächenspezifischen Beregnung getestet. Es folgte ein Vergleich der Auswirkungen der angepassten Beregnungsstrategie anhand der Kartoffelerträge und eine ökonomische Bewertung. Der Versuch lief über zwei Anbaujahre (2021 und 2022) auf zwei Feldern mit insgesamt 33 ha Fläche und einer durchschnittlichen Bonität von 31 Bodenpunkten. Angebaut wurde die Stärkekartoffelsorte Henriette.
Die Beregnung erfolgte mithilfe der vorhandenen Technik des Betriebes. Zum Einsatz kamen Trommelsprinkler mit zusätzlicher Software zur Steuerung der Beregnungsanlage. Die Wassergaben konnten innerhalb einer Beregnungsspur bis zu vier Mal variiert werden. Für die Luftbildaufnahmen wurde eine handelsübliche Multispektraldrohne eingesetzt. Die Befliegung fand in der Regel einmal wöchentlich während der Vegetationsperiode statt. Nach jeder Befliegung wurden die Luftbildaufnahmen der Drohne in einem Wasserbilanzmodell analysiert und hinsichtlich Wasserbedarf und -verbrauch des Pflanzenbestandes ausgewertet. Mithilfe des Modells ließen sich unterschiedliche Beregnungsvarianten ableiten und testen. Insgesamt fand ein Vergleich von vier Beregnungsvarianten statt: 0 % (keine Beregnung), 80 % und 90 % (reduzierte Beregnung) sowie 100 % (Standardvariante des Landwirts).