Düsenwagen zur Beregnung der Felder
Foto: Ehnts-Gerdes

Beregnung. Gemeinsam gegen die Dürre

Sich neue Wasserrechte zu sichern, ist fast unmöglich. 21 Landwirte im Rheinland haben es dennoch geschafft. Dank einer neuen Bewässerungsrichtlinie konnten sie den ersten Bewässserungsverband in Nordrhein-Westfalen gründen. Gemüsebauer Bernd Lemm ist einer der Initiatoren.

Die eigentliche Bewährungsprobe für das neue Bewässerungssystem sei aber in diesem Jahr. »Schon bald wird sich zeigen, wie gut die Technik und vor allem die Abstimmung unter uns Landwirten funktioniert«, sagt er schmunzelnd. Jedes Jahr im Oktober melden alle 21 Landwirte ihre Flächen und Kulturen sowie die gewünschte Beregnungsintensität beim Verband an. Dieser steuert Entnahmemenge und -zeitpunkt zentral. Technisch funktioniere das zukünftig vollautomatisch. Zudem sei jeder Hydrant mit einem Zähler ausgestattet und auf 45 m3/h gedrosselt. 

Die Lemms sind schon sehr gespannt auf die erste Beregnungssaison in der neuen Konstellation, auch weil die ein oder andere Frage noch offen ist. Fabian hält eine einzelne Düse hoch, die er zuvor aus einem der insgesamt 52 Sprinkler gedreht hat: »Davon haben wir drei unterschiedliche Typen, über die wir die Wassermenge steuern bzw. auf unterschiedliche Drücke reagieren können. Aber da müssen wir uns erstmal rantasten. Mit welchem Druck kommt das Wasser aus dem System, und welche Düse passt dazu? Sind später in der Bestandesführung wie bei der Kanone 30 mm die richtige Wassermenge, oder reichen vielleicht sogar 20 mm, um Verschlemmungen und Erosion zu vermeiden? Wie effizient erweist sich der Düsenwagen im Arbeitsablauf?«

Nach Bedarf beregnen. Aber eines wissen sie ganz genau: Angesichts steigender Pachtpreise und Qualitätsanforderungen sowie zunehmender Frühjahrstrockenheit können sie auf die Option, nach Bedarf zu beregnen, nicht mehr verzichten. »Nur so können wir unsere Ware zum richtigen Zeitpunkt in der gewünschten Qualität anbieten.«