

Ernte 2025: Schnelle Abreife sichert Ertrag
Um 7 Prozent fällt die Getreideernte fällt in diesem Jahr höher als im Vorjahr aus. Die befürchteten Hitzeschäden halten sich sehr in Grenzen.
Die diesjährige deutsche Getreide- und Rapsernte dürfte nach Einschätzung des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV) etwa 7 Prozent höher ausfallen als im Vorjahr, und damit im mehrjährigen Durchschnitt liegen. “Trotz der teilweise extremen Hitze in den vergangenen vier Wochen dürften wir unterm Strich mit einem blauen Auge davonkommen”, betont DRV-Getreidemarktexperte Guido Seedler. Insgesamt geht der Verband von 41,7 Mio. t Getreide aus. Prognostizierte Ernteeinbußen beim Mais werden durch die guten Ergebnisse bei der Gerste kompensiert. Beim Raps rechnet der DRV weiterhin mit einem Ergebnis in Höhe von 3,9 Mio. t.
Rund 9 Mio. t Gerste eingefahren
Die Gerstenernte ist in vielen Regionen weitgehend abschlossen. Im Norden und Osten – wo die Ernte immer später startet – ist sie noch im Gange oder ist durch die Niederschläge der vergangenen Tage unterbrochen. Der DRV schätzt die Ernte der Wintergerste in diesem Jahr auf 8,66 Mio. t gegenüber 8,7 Mio. t oder 0,7 Prozent niedriger als im Vorjahr. Den durchschnittlichen Ertrag bei der Wintergerste schätzt der DRV auf 7,1 (Vorjahr: 6,7) t/ha.
Gleichzeitig hat am heutigen Freitag der Deutsche Bauernverband (DBV) seinen ersten Erntebericht veröffentlicht. Detailliert geht dieser auf die Gerstenernte ein, die der DBV höher einschätzt als der DRV. Das durchschnittliche Ertragsniveau liegt laut DBV bei der Wintergerste bei 7,4 t/ha. Die Gesamternte beziffert der DBV auf 9,1 Mio. t Gerste. Die Hektolitergewichte liegen nach Recherchen von agrarticker.de bei rund 64 kg. Die Erzeugerpreise belaufen sich um die 162 €/t. Beim Raps rechnete der DBV zuletzt mit Erträgen “etwa auf Höhe des Vorjahres”, was auf ein erwartetes Ergebnis von 3,7 Mio. t schließen lässt.
Wasser ist der entscheidende Faktor
Ein entscheidender Grund für das noch zufriedenstellende Ergebnis ist ein frühes und mildes Frühjahr. “Als die große Hitze einsetzte, waren die Kulturen in ihrer Entwicklung bereits sehr weit. Die schnelle Abreife kostete daher weniger Ertrag als zunächst befürchtet. Allerdings sehen wir auch dieses Jahr sehr deutlich, dass das Wasser zum entscheidenden Produktionsfaktor wird. In Regionen, in denen es regnete und die Böden über ein besseres Wasserhaltevermögen verfügen, fallen die Erträge deutlich höher aus als auf Sandböden. Sie zählen in diesem Jahr zu den Verlierern. Insbesondere der Mais zeigt dort teilweise irreparable Schäden”, erläutert Seedler.
In Kooperation mit agrarticker.de.