

Weizen: USDA-Bericht zieht Kurse ins Minus
Korrekturen an den Anfangsbeständen führen dazu, dass weltweit die Vorräte kleiner ausfallen. Alle großen Spieler stehen vor einer großen Ernte.
Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) hat in seiner zweiten Schätzung zum Weltgetreidehandel 2025/26 das Angebot von Weizen sowie die Endbestände zum Juni 2026 nach unten korrigiert. Das ist auf eine Korrektur der russischen Anfangsbestände um 1,5 auf 10 Mio. t gegnüber der Mai-Prognose zurückzuführen. Größere Weizenernten in der EU und Indien können dieses Minus nicht ausgleichen. Die weltweite Weizenproduktion bleibt mit rund 809 Mio. t komfortabel und dürfte keinerlei Veranlassung zu einem Preisanstieg geben. Für die EU-27 veranschlagt der Wasde-Report eine Weizenproduktion von fast 137 Mio. t, nachdem sich die Bedingungen mit den Regenfällen überall und besonders in Spanien im Vergleich zum Vorjahr verbessert haben. Auch in Indien steht mit 118 Mio. t Weizen für 2025/26 ein Rekordwert bevor. Der europäische Getreidehandel Coceral hat am gleichen Tag wie das USDA die dritte Ernteschätzung 2025/26 für die EU-27 veröffentlicht. Demnach steigt die europäische Weizenproduktion um fast 6 auf 121 Mio. t.
Weltweit steigt der Verbrauch
Der weltweite Weizenverbrauch an Nahrungsmitteln, Saatgut und Industrieerzeugnissen wird um 1,8 auf fast 810 Mio. t angehoben. Vor allem in Ländern wie Nigeria, Sudan und Indien steigt der Bedarf an Weizen. Am Welthandel partizipieren die USA und die EU in der neuen Vermarktungssaison 2025/26 besonders. In beiden Regionen steigen im Juni-Wasde die Ausfuhren an Weizen auf 213 (211) Mio. t und 34,5 (34) Mio. t. Die Vergleichszahlen beziehen sich auf den Vormonat Mai. Im Mai-Wasde 2025 hatte das USDA zum ersten Mal eine Welthandelsbilanz für das neue Wirtschaftsjahr 2025/26 veröffentlicht.
USA und Russland reduzieren die Bestände
Die für 2025/26 prognostizierten weltweiten Endbestände werden um 3 auf 263 Mio. t gesenkt, da Russland, die USA, der Irak und die Türkei ihre Bestände reduzieren. Besonders mit Blick auf die geringeren Anfangsbestände in Russland wird deutlich, wie sehr sich das Land in der noch laufenden Saison 2024/25 strecken musste, um mit der vergleichsweise schwachen Ernte 2024 im Export mithalten zu können. Die Exportsteuer war ein Mittel, um einen noch höheren Abbau der Reserven zu verhindern. Die Ukraine kann etwas aufholen. Die Weizenproduktion beziffern die USDA-Analysten auf 23 Mio. t in diesem Jahr. Coceral rechnet in der Ukraine mit einer Weizenernte in Höhe von 22,7 Mio. t nur knapp darunter gegenüber 22 Mio. t im Vorjahr. Russland kommt mit geschätzten 83 Mio. t wieder zurück, nach einer enttäuschenden Ernte von 81,6 Mio. t im Vorjahr 2024/25.
In Kooperation mit agrarticker.de.