

Weizen: EU büßt Exportpotenzial ein
Überraschend hat vor dem Höhepunkt der Weizenernte das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) die weltweiten Reserven auf 261 Mio. t gesenkt. Russland und die USA dominieren den Welthandel.
Der Juli-Report zur Weltweizenbilanz lässt aufhorchen. Die USDA-Analysten gehen in ihrem am Freitag (11. Juli) veröffentlichten Report im neuen Wirtschaftsjahr 2025/26 von einem geringeren Angebot, höherem Verbrauch, kleinerem Handelsvolumen und geringeren Endbeständen als noch vor einem Monat geschätzt aus.
Der statistische Rückgang bei der Erzeugung auf 808,5 Mio. t Weizen dürfte mehr den Korrekturen einiger Länder bei den Anfangsbeständen geschuldet sein. Dennoch berichten Kanada, die Ukraine und der Iran über eine kleinere Ernte als bisher angenommen. Dies könnten steigende Produktionen von Weizen in Kasachstan, der EU, Pakistan und Russland mehr als ausgleichen, heißt es im Juli-Wasde.
Der weltweite Verbrauch ist um 800.000 auf 810,6 Mio. t Weizen gestiegen, was hauptsächlich auf einen höheren Futtermittelbedarf in Kasachstan und Thailand zurückzuführen ist. Die EU dürfte im Vermarktungsjahr 2025/26 um 2 auf 32,5 Mio. t weniger Weizen exportieren als das USDA noch im Juni geschätzt hat. Ähnlich ergeht es der Ukraine mit einem Minus um 1 auf 15,5 Mio. t, die das Land exportieren kann. Dafür machen sich Russland und die USA berechtigte Hoffnungen, mit 43 Mio. t und 23 Mio. t den Weizenhandel zu dominieren.
Die prognostizierten weltweiten Endbestände für 2025/26 werden um 1,2 auf 261,5 Mio. t gesenkt. Marktbeobachter hatten im Vorfeld der Wasde-Veröffentlichung mit 262,4 Mio. t gerechnet. Einen Bestandsabbau gibt es in Kanada und leicht in der EU auf 12,6 Mio. t. Interessant ist, dass die USDA-Experten auf die Einfuhrbegrenzungen aus der Ukraine in die EU reagiert haben. So prognostizieren sie einen Rückgang der Weizenimporte in die EU 2025/26 um 3 auf 6,5 Mio. t.
In Kooperation mit agrarticker.de.