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Sonnenblumen: Russlands Ölexporte auf Rekordniveau

In Russland wächst eine Rekordernte an Sonnenblumensaat heran. Der Weltmarktanteil am Sonnenblumenölhandel verharrt 2025/26 bei knapp einem Drittel.

Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) hat seine Prognose für Russlands Sonnenblumenernte 2025/26 im Juli noch einmal angehoben. Gegenüber dem Vormonat legte die Ernteerwartung um 3 Prozent auf 18 Mio. t zu. Der Vorjahreswert würde damit um 1,1 Mio t überschritten, der Rekordwerd der Saison 2023/24 noch um 0,9 Mio. t. Liegt das USDA richtig, hätten Russlands Landwirte die Sonnenblumenernte in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt.

 

Sonnenblumenernte seit 2015 verdoppelt

 

Der unterstellten Rekordernte liegt sowohl ein Anstieg der Erntefläche (um 4 Prozent auf erstmals 10 Mio. ha) als auch der Erträge um 2 Prozent auf fast 1,8 t/ha zugrunde. Mit dieser Korrektur reagiert die US-Behörde auf aktualisierte Flächendaten, die das russische Agrarministerium im Anschluss an die Frühjahrsaussaat veröffentlicht hat. Demnach liegt die in Russland mit Sonnenblumen bestellte Fläche bei 10,5 (Vorjahr: 9,4) Mio. ha.

 

Damit haben die Landwirte das Sonnenblumenareal deutlich stärker ausgedehnt, als zuvor mit Blick auf die herausfordernde Witterung angenommen. Das USDA verweist auf öffentlich zugänglichen Quellen, wonach “die insgesamt gesunkene Rentabilität von Getreide” dazu führte, dass Landwirte einen Teil der verlorenen Fläche auf Ölsaaten umstellten. Aktuell herrschen in den wichtigsten Sonnenblumenanbaugebieten günstige Wetterbedingungen.

 

Ölexporte legen zu 

 

Bei einer erwarteten Vermahlung von 17,2 Mio. t leitet das USDA ein Sonnenblumenölproduktion von rekordhohen 7,1 Mio. t ab. Dazu kommen knapp 10 Mio. t Sonnenblumenschrot. Von diesen Mengen verkauft Russland schätzungsweise 4,5 Mio. t Öl und 2,5 Mio. t Schrot ins Ausland. Beim Sonnenblumenöl hält Russland damit am Weltmarkt 2025/26 einen Anteil von einem Drittel, beim Sonnenblumenschrot sind es 27 Prozent.

 

Die EU ist kein Abnehmer für russisches Sonnenblumenöl. Die in den vergangenen vier Jahren jeweils importieren 2 bis 3 Mio. t stammten zum überwiegenden Teil (90 bis 95 Prozent) aus der Ukraine. Das USDA weist darauf hin, dass seine Schätzungen für Russland die für die besetzte Krim geschätzte Produktion ausschließt.

 

In Kooperation mit agrarticker.de.