Katrin Rutt

Editorial

Über 90 % der weltweiten Nahrungsmittelproduktion hängen unmittelbar vom Boden ab. Seine enorme Bedeutung für die Ernährungssicherung kann man also gar nicht fett genug unterstreichen. Doch damit nicht genug. Böden haben noch viel mehr lebenswichtige Funktionen: Sie speichern Wasser und Nährstoffe, sind Lebensraum für viele Organismen, filtern Schadstoffe, tragen zum Hochwasserschutz bei, regulieren das Klima, sind der größte Kohlenstoffspeicher der Erde, sorgen für sauberes Trinkwasser und bilden nicht zuletzt die Produktionsgrundlage für unsere Landwirtschaft. All das ist faszinierend und beängstigend zugleich. Beängstigend deshalb, weil wir über eine nicht erneuerbare Ressource reden, die immer knapper wird und zudem durch verschiedene Faktoren in ihrer Funktionalität und Produktivität gefährdet ist.

Obwohl man seit Langem um den Wert der Böden weiß, stand deren Schutzbedürftigkeit in der Vergangenheit nicht im Fokus politischer Bemühungen. Auch gibt es noch erstaunlich viele Wissenslücken rund um das komplexe Ökosystem Boden. Doch seit einigen Jahren vollzieht sich hier ein spürbarer Wandel. Das Thema Bodenschutz rückt auf breiter Ebene immer stärker ins Bewusstsein. Und in die Forschung wurden in den letzten zehn Jahren Millionenbeträge investiert. Höchste Zeit!

Zum Schutz Ihrer Persönlichkeitssphäre ist die Verknüpfung mit dem Video-Streaming-Dienst deaktiviert. Per Klick aktivieren Sie die Verknüpfung. Wenn Sie das Video laden, akzeptieren damit Sie die Datenschutzrichtlinien des Video-Streaming-Dienstes. Weitere Informationen zu den Datenschutzrichtlinien des Video-Streaming-Dienstes finden Sie hier: Google - Privacy & Terms

Boden

Bodenfruchtbarkeit. Wie gut ist Ihr Humus?

Allein den Gehalt an organischem Kohlenstoff im Boden zu steigern, reicht nicht. Mindestens genau so entscheidend für die Humusqualität sind die Stickstoffgehalte. Hier finden Sie die Zusammenhänge. 

WEITERLESEN

Aktualisiert

Projekte. Was die Forschung sonst noch im Köcher hat

Neben den vorgestellten Forschungsarbeiten gibt es weitere bereits abgeschlossene sowie noch laufende Projekte, die viel zu spannend sind, um sie in unserem Titelthema unter den Tisch fallen zu lassen. Deshalb stellen wir hier kurz und knapp drei zusätzliche wissenschaftliche Ansätze mit Potential für die Landwirtschaft von morgen vor.

Aktualisiert

Mikrobiom. Wissen, was drin ist

Das Bodenleben ist essentiell für das Pflanzenwachstum. Kann die DNA-Sequenzierung Licht ins Dunkel des Mikrobioms bringen und zukünftig als Entscheidungsbasis für Pflanzenschutz und Düngung dienen? Ferenc Kornis teilt seine Sicht als Pflanzenbauberater.

Aktualisiert

Mikrobiom. Das Getümmel unter der Oberfläche

So klein die unzähligen Lebewesen im Boden auch sind – ihre Bedeutung für die Stoffkreisläufe

ist riesig. Trotzdem gibt es noch große Wissenslücken. Ziel eines Forschungsprojektes war es daher, die Wechselwirkungen zwischen Anbaumaßnahmen, Boden-Mikrobiota und Pflanzen besser zu verstehen. Rita Grosch, Günter Neumann und Jörg Geistlinger stellen die Ergebnisse vor.

Aktualisiert

Unterbodenmanagement. Altbewährtes neu entdeckt

Bereits in der DDR wurde das Prinzip der partiellen Krumenvertiefung entwickelt. Damals mit dem Ziel, die Bodenfruchtbarkeit und die Erträge zu steigern. Nun zeichnet sich immer stärker ab, dass das Verfahren auch dem Klimaschutz dienen könnte.

Marisa Gerriets und Michael Sommer stellen Untersuchungen dazu vor.

Einbringung von Kompost auf dem Acker
Aktualisiert

Unterbodenmanagement. Nachschub aus der Tiefe

Im Unterboden schlummern bisher ungenutzte Nährstoff- und Wasserreserven. Ein Forschungsprojekt zur streifenweisen Unterbodenmelioration mit Kompost liefert vielversprechende Erkenntnisse. Oliver Schmittmann stellt das Verfahren, die Technik und die Ertragseffekte sowie Nachhaltigkeit dieser Maßnahme vor.

Man zeigt Erde, die er in den Händen hält
Aktualisiert

Forschung. Mission Boden

Die landwirtschaftliche Bodenforschung hat durch millionenschwere Programme große Fortschritte gemacht. Das gilt unter anderem für die Bodengesundheit, den Humusaufbau und das Mikrobiom. Axel Don und Felix Seidel teilen neue Erkenntnisse.

Aktualisiert

Zwischenfrüchte. Theorie trifft Praxis

Zwischenfrüchte tragen langfristig zur Erhaltung und Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit sowie der vielfältigen Bodenfunktionen bei. Wie das Zusammenspiel von Pflanzen, Boden und Mikroorganismen funktioniert, zeigen die Ergebnisse eines neunjährigen Verbundprojektes.

Aktualisiert

Die Folgen eines Verzichtes

Glyphosat ist ein fester Bestandteil bei Mulch- und Direktsaatverfahren. Welche Auswirkungen auf Bodenfruchtbarkeit, Humushaushalt, Unkrautregulierung und Bewirtschaftungskosten ein Verbot des Herbizids hätte, zeigt Joachim Brunotte.

mechanische Bodenbearbeitung
Aktualisiert

Glyphosat. Auf der Suche nach Alternativen

Die konservierende Bodenbearbeitung und der Zwischenfruchtanbau sind eng verknüpft mit dem Einsatz von Glyphosat. Ohne wird der pfluglose Ackerbau zur echten Herausforderung. Welche Alternativen sind denkbar, und welche Auswirkungen haben diese auf das Bodenleben? Jana Epperlein, Anja Schmidt und Burkhard Fromme stellen Versuchsergebnisse dazu vor.

 

Weizen in weiter Reihe

Lebendmulch. Woran es hakt

Lässt sich mit einer dauerhaften Begrünung des Bodens eine

neue Dimension im Ackerbau erschließen? Nach mehrjährigen Versuchen in der Praxis ist das Ergebnis ernüchternd.