Dünger. Nehmen Sie das Risiko raus
Die Düngerpreise passen nicht zu den Erlösen – jedenfalls nicht für Ackerbauern. Trotzdem spricht vieles dafür, jetzt zu kaufen. Vor allem die CO2-Abgabe (CBAM) ab Januar könnte teuer werden.
Haben Sie Ihren Dünger schon gekauft? Falls nein, werden Sie vermutlich in einen sauren Apfel beißen müssen. Denn die Preise für Stickstoff- und Phosphordünger passen weiterhin nicht zu den Erlösen im Ackerbau – und nichts spricht dafür, dass sich das bis zum Frühjahr bessert. Granulierter und behandelter Harnstoff etwa kostet (lose als ganzer LKW) frei Hof knapp 500 €/t. Nach dem massiv überzeichneten Indientender Anfang September gab es eine leichte Preiskorrektur auf dem Weltmarkt, die sich dank eines stärkeren Euro auch auf dem hiesigen Markt auswirkte. Inzwischen schreiben die Inder aber weiter große Mengen aus, sodass sich die Preise Anfang Oktober wieder leicht befestigten.
Preise für KAS ebenfalls hoch
Ganze LKW kommen für unter 300 €/t über die polnische oder auch luxemburgische Grenze. Frei Binnenhafen offerieren die Hersteller KAS zwischen 310 und 320 €/t. Für Landwirte errechnet sich daraus ein Preis frei Hof von 340 bis 350 €/t, je nach Frachtentfernung. Auch bei diesem Dünger gab es seit Anfang August immer wieder Preissenkungen, die aber jetzt zum Stillstand gekommen sind. Phosphate geben ebenfalls im Preis nach. So kostet DAP in Gent inzwischen unter 700 €/t, daraus leiten sich im Westen des Landes Landwirtepreise von 740 bis 750 €/t ab.
Man kann es aber drehen und wenden wie man will, Dünger bleibt im Verhältnis zu den Ernteprodukten zu teuer und die Nachfrage (und damit die Einlagerung) ist damit ausgesprochen gering. Das gilt besonders für Phosphordünger. Schätzungen aus dem Handel gehen davon aus, dass bis Anfang Oktober weniger als 20 % der letztjährigen Mengen eingekauft wurden. Wohlgemerkt: nicht des Gesamtbedarfes, sondern der im vergangenen Jahr zu diesem Zeitpunkt eingelagerten Mengen.