Düngerplatzierung. Auf den Punkt
Die Unterfußdüngung bei der Maisaussaat in Form einer Bandablage ist seit vielen Jahren gängige Praxis. Doch wie lässt sich das Verfahren weiterentwickeln, um wertvollen Mineraldünger einzusparen? Versuchsergebnisse dazu stellt Max Bouten vor.
Eine gute Nährstoffeffizienz beim Einsatz von Düngemitteln gewinnt zunehmend an Bedeutung. Dabei gilt es, trotz reduzierter Aufwandmengen weiterhin hohe Erträge zu erzielen oder diese sogar zu steigern. Besonders im Maisanbau ist eine Unterfußdüngung zur Aussaat seit Langem etabliert. Sie soll die Pflanzen vor allem in der frühen Jugend mit leicht verfügbaren Nährstoffen wie Phosphor und
Stickstoff versorgen und somit eine zügige Entwicklung ermöglichen. Aber das Verfahren lässt sich weiter optimieren: Statt im Band kann der Dünger punktgenau abgelegt werden. Wir haben seit 2016 untersucht, was das bringt. Die Ergebnisse sind vielversprechend.
Lässt sich die Nährstoffeffizienz weiter steigern? Dies wurde von 2017 bis 2019 in wissenschaftlichen Feldversuchen mit konventionell und punktuell platzierten Düngergaben geprüft. Die Versuche fanden an bis zu vier Standorten in Nordrhein-Westfalen unter verschiedenen Bedingungen statt. Je Versuchsfläche gab es insgesamt fünf Düngungsvarianten mit 100, 75 und 50 % Aufwandmenge Diammoniumphosphat (DAP 18 + 46) und eine Nullvariante mit je vier Wiederholungen. Die Aufwandmenge lag betriebsüblich zwischen 50 und 150 kg/ha. Da das absolute Ertragsniveau neben der Jugendentwicklung von einer Vielzahl weiterer Standort- und Witterungseinflüsse abhängt, sind die Ertragsergebnisse zur besseren Vergleichbarkeit auf die jeweilige Referenzvariante mit 100 % Düngeraufwandmenge und konventioneller Platzierung normiert. Das ermöglicht einen standortübergreifenden Vergleich über die
drei Versuchsjahre (Übersicht). Der Einfluss der verschiedenen Düngevarianten auf die Ertragsbildung ist deutlich erkennbar. Besonders fällt das Ertragsniveau der punktuell gedüngten Varianten im Vergleich zu den konventionellen Varianten auf. Im direkten Vergleich der gedüngten Varianten mit 100 % Aufwandmenge zeigte sich im TM-Kornertrag ein Vorteil von 6 % und im TM-Silomaisertrag von 7 % durch die punktuelle Platzierung. Diese Unterschiede sind signifikant, sodass ein Mehrertrag durch die punktuelle Applikation bei gleicher Aufwandmenge im Rahmen dieser Exaktversuche bestätigt werden konnte. Zwischen den untersuchten Reihenweiten von 37,5 und 75 cm gab es keinen signifikanten Unterschied. Die punktuelle Unterfußdüngung hat sich hier gleichermaßen positiv ausgewirkt.
Großflächenversuche. Nachdem die Technik in eine praxisreife Einzelkornsämaschine integriert wurde, hat Kverneland im Jahr 2023 auf über 20 Standorten in Europa weitere Großflächenversuche initiiert. Die Versuchsplanung und -durchführung erfolgte mit lokalen Partnern des Feldversuchswesens. Jeder Einzelversuch umfasste mehrere Hektar. In Deutschland wurden auf sechs Standorten Versuche angelegt und ausgewertet, darunter fünf als Silo- und einer als Körnermais. An jedem Standort wurde die punktuelle Platzierung mit der klassischen Bandapplikation in jeweils drei Aufwandmengen (50, 75 und 100 %) und im Mittel drei Wiederholungen verglichen. Wie bei den vorausgegangen Exaktversuchen diente auch hier die klassische Bandapplikation mit 100 % Aufwandmenge als Referenz. Die Aussaat
sowie die Wahl der Düngerart und -aufwandmenge erfolgten ortstypisch nach guter fachlicher Praxis. Als Dünger kamen DAP, NPK, KAS, SSA, Kieserit und Excello mit Gesamtmengen zwischen 100 und 220 kg/ha zum Einsatz (100 %-Variante). Die Ergebnisse der Großflächenversuche zeigen ähnliche Tendenzen wie die wissenschaftlichen Versuche. Die TM-Relativerträge für Deutschland sind in der
Grafik 2 dargestellt. Auffallend war in 2023 der relativ geringe Ertragseinfluss der verschieden Düngeraufwandmengen und die hohe Ertragsstabilität in Bezug auf die Unterfußdüngung. Dies lässt sich primär durch die Wachstumsbedingungen während der Sommermonate erklären, die durch eine überwiegend ausreichende bis gute Wasserverfügbarkeit an allen Standorten geprägt waren. Dadurch konnten
die Bestände etwaige Entwicklungsunterschiede aus der Jugend reduzieren und auf guten Standorten nahezu vollständig kompensieren.