

Raps: Globale Bilanz 2025/26 knapp ausgeglichen
Das USDA blickt (sehr) optimistisch auf die Rapsernten 2025 in Kanada und der EU. Darüber hinaus bietet die aktualisierte Rapsstatistik des USDA wenig Neues.
Für Kanada setzt das US-amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) seine eigenen Daten an und greift nicht auf die offizielle Statistik aus Kanada zurück. Und so liegt die erwartete Erntefläche 2025 mit 8,6 etwa 1 Prozent unter der finalen Schätzung des kanadischen Statistikamtes. Zugleich legt das USDA die Messlatte in Sachen Erträge mit durchschnittlich 2,24 t/ha zum Vormonat nochmal eine Schippe drauf.
Zum Vergleich: Statcan projizierte den mittleren Ertrag Ende Juni 8 Prozent niedriger bei 2,07 t/ha. Diese Unterschiede führen dazu, dass die Ernteschätzung des USDA mit 19,5 Mio. t die von Statcan um 1,5 Mio. t übersteigt.
Ausgezehrte Vorräte in Kanada
Auch das USDA erkennt an, das Kanadas Rapsvorräte zum Start in die Saison 2025/26 deutlich niedriger ausfallen als ein Jahr zuvor. Die US-Behörde unterstellt einen Rückgang von 3,2 auf 1,3 Mio. t. Laut Statcan wiederum standen in Kanada eingangs 2024/25 rund 2,7 Mio. t zur Verfügung, die im Verlauf der Saison auf 1,2 Mio. t schrumpfen. Ob das reicht, muss sich zeigen, denn die Vorräte schwinden in rasantem Tempo.
USDA legt höhere EU-Rapserträge zugrunde
Die Rapsernte in der EU sieht das USDA bei etwa 19,5 Mio. t. Das liegt 100.000 t höher als in der Juni-Schätzung. Zum Vergleich: Die EU-Kommission sah die diesjährige Rapsernte in der Staatengemeinschaft Ende Juni bei 18,9 Mio. t. Die Differenz von 600.000 t rührt von unterschiedlichen Ertragsannahmen her: Das USDA setzt diesen mit 3,26 t/ha gut 2,5 Prozent höher an als die EU-Kommission.
Geringer Produktionsüberschuss 2025/26
Das USDA sieht den Weltrapsmarkt 2025/26 gerade so ausgeglichen. Einer Erzeugung von 89,5 Mio. t setzt es einen Verbrauch von 88,9 Mio. t gegenüber. Dabei ist nicht viel Spielraum für Abwärtskorrekturen der Ernten großer Erzeuger. Und gerade bei der EU und Kanada zeigt sich das USDA optimistischer als die lokalen Behörden vor Ort. Erst die im Verlauf der Ernten in der EU und später in Kanada veröffentlichten Erträge werden zeigen, wer näher an der Wirklichkeit liegt.
Für die Ukraine, die für die Rapsversorgung der EU in der zweiten Jahreshälfte von großer Bedeutung ist, belässt das USDA seine Produktionsschätzung bei 3,7 (Vorjahr: 3.8) Mio. t, von denen 3,1 (Vorjahr: 3,2) Mio. t ins Ausland verkauft werden können. Die im Herbst startende australische Ernte sehen die US-Amerikaner unverändert knapp über der Marke von 6 Mio. t auf Vorjahresniveau, woraus sie ein Exportpotential von 4,8 (Vorjahr: 5,0) Mio. t ableiten.
In Kooperation mit agrarticker.de.