

Australien: Schwaches Chinageschäft drückt Weizenverkäufe
In Australien hat sich der im Juli erfolgte Wetterumschwung positiv auf die Ertragsperspektiven für Getreide ausgewirkt. Exportpotenzial für Weizen legt 2025/26 zu.
Nach einem schwierigen Start in die Wintersaison in den südlichen Anbaugebieten – geringe Bodenfeuchte, wenig Regen – haben weit verbreitete Regenfälle in der ersten Julihälfte die Aufwuchsbedingungen verbessert. In Kombination mit einer günstigen Niederschlagsprognose für die kommenden Monate rechnet der US-Agrarattaché in Canberra für 2025/26 trotz einer im Jahresvergleich überdurchschnittlich hohen Erzeugung von Weizen von minus 3 auf 31 Mio. t im Vergleich zum Vorjahr und Gerste (–0,3 auf 13 Mio. t).
Die Nachfrage Chinas schwächelt 2024/25
Australiens Weizenexporte 2025/26 dürften trotz kleinerer Erntemenge größer ausfallen als in der auslaufenden Saison. Hintergrund ist ein Anstieg der zum Jahresbeginn verfügbaren Vorräte um 2 auf gut 6 Mio. t. Der US-Marktbeobachter sieht dabei für australischen Weizen gute Absatzperspektiven am Weltmarkt (+2 auf 25 Mio. t). Bei einem konstanten Binnenverbrauch von 8 Mio. t ergibt sich in der Bilanz für 2025/26 ein Abbau der Vorräte um 2 auf 4 Mio. t.
Die Hauptabsatzmärkte Australiens liegen im asiatischen Raum. Der Weizen geht unter anderem nach Indonesien, auf die Philippinen, nach Thailand und Vietnam. China, das 2023/24 mit einem Anteil von einem Viertel noch der größte Abnehmer war, landet in der Bilanz für 2024/25 voraussichtlich nur auf Platz 5. In den ersten acht Monaten der im Oktober 2024 begonnenen Saison brachen die Lieferungen dorthin um mehr als 80 Prozent auf nur noch 0,6 Mio. t ein.
Australische Gerste am Weltmarkt gefragt
Für die Gerste steht im Gegensatz zum Weizen ein Rückgang der 2025/26 ins Ausland verkauften Mengen in Aussicht (–1 auf 6,5 Mio. t). Das bisherige Exporttempo 2024/25 war hoch. Neben dem größten Abnehmer China mit einem Marktanteil von 75 bis 80 Prozent tritt vor allem Saudi-Arabien verstärkt als Käufer auf. Der Wüstenstaat verdrängt im noch laufenden Wirtschaftsjahr 2025/26 voraussichtlich Japan als zweitwichtigsten Käufer. Für das Gesamtjahr steht für Australiens Gerstenausfuhren ein Plus von 0,4 auf 7,5 Mio. t in Aussicht. Das geht zulasten der Vorräte, die gegen Saisonende unter die Marke von 1 Mio. t sinken dürften.
In Kooperation mit agrarticker.de.