
Frühjahrsbestellung. Etablierung von Mais
In Kürze steht die Maisaussaat an. Hier gilt es natürlich darauf zu achten, nicht zu früh zu legen, da die jungen Maispflanzen äußerst frostempfindlich sind und Frost noch bis Mitte Mai in den Nächten auftreten kann. Hanse-Agro informiert, was beim Maissäen zu beachten ist.
Mais benötigt für seine Keimung eine sichere Bodentemperatur von mindestens 8°C in 5 cm Tiefe. Mit den milden Temperaturen im Februar und teilweise sommerlichen Temperaturen Ende März und Anfang April sind die Bodentemperaturen über ganz Deutschland hinweg deutlich angestiegen. So präsentieren sich die Bodentemperaturen seit der vergangenen Woche in einem sicheren Bereich zwischen 8 und 10°C, teilweise, abhängig vom Standort und der Bodenart, sogar bis hin zu 20°C. So konnte in den letzten beiden Wochen an ersten Standorten Mais gelegt werden. Von den Bodentemperaturen her spricht aktuell nichts gegen eine Etablierung des Mais. Wie sich die Bodentemperaturen in Ihrer Region verhalten, könne Sie z.B. beim DWD nachschauen, da bei einem Großteil der Stationen die Bodentemperatur bis in 1 m Tiefe erfasst wird. Diese Werte sind als Orientierung gut nutzbar. Allerdings ist für diese Woche eine kühle und feuchte Witterung angesagt. Die Feuchtigkeit wäre für den Mais gut nutzbar, allerdings hat die Folgewitterung nach der Saat einen deutlichen Einfluss auf die Jugendentwicklung vom Mais.
Hinzu kommt, dass Unkräuter oftmals mit niedrigeren Bodentemperaturen zurechtkommt und so deutliche Entwicklungsvorteile gegenüber dem konkurrenzschwachen Mais haben. Die niedrigen Temperaturen und eventuellen Bodenfröste mancherorts würden den Mais zusätzlich schwächen, weshalb es dann sinnvoll sein könnte, abhängig von der Witterungsentwicklung, aus der Kaltphase heraus den Mais zu legen. So kann der Mais dann die Wärme und die Feuchtigkeit im Boden gut ausnutzen.
Der Boden sollte sich in einem gut durchwurzelbaren Zustand befinden, der entweder durch einen guten Zwischenfruchtbestand über Winter oder eine 15 bis 25 cm tiefe Bodenbearbeitung (je nach Bodenart, im Herbst oder Frühjahr) erreicht werden konnte/kann. Muss im Frühjahr nochmals gelockert werden, ist darauf zu achten möglichst wassersparend zu arbeiten, um gegebenenfalls bei ausbleibenden Niederschlägen die Restfeuchte im Boden halten zu können.
Die Aussaatstärke liegt generell zwischen 6 bis 12 Pflanzen pro Quadratmeter je nach Nutzungsrichtung und Standort. Bei einer weiteren Spezifizierung müssen unter anderem das Standortpotential und der Sortentyp berücksichtigt werden. So können massenwüchsige Sorten und Sorten mit einer hohen Reifezahl um 1 bis 2 Pflanzen je Quadratmeter reduziert werden. Dasselbe gilt für gut wasserversorgte Standorte, da die Konkurrenz um Licht zu einem verstärkten vegetativen Wachstum führt und somit Kolbenentwicklung und Abreife verzögern kann. Ist die Wasserversorgung jedoch unsicher oder mangelhaft, konkurrieren die Pflanzen um Wasser und Nährstoffe. Hier ist eine Bestandesdichte von 6 bis 8 Pflanzen/m² anzustreben.
Die nachfolgende Abbildung zeigt empfehlenswerte Aussaatstärken in Abhängigkeit des Wasserangebots und dem Sortentyp:
Eine Ablagetiefe von ca. 4 cm gilt als Standard, muss bei Trockenheit jedoch eventuell 1 bis 2 cm tiefer erfolgen, damit genügend Feuchtigkeit zur Kornquellung vorhanden ist. Bei der Aussaat empfiehlt es sich Unterfußdünger mitzunehmen. Auch in höheren Versorgungsstufen lohnt es sich in Abhängigkeit der organischen Düngung zu Mais, kleinere Mengen Phosphat (8 - 25 kg P2O5/ha) unterfuß zu düngen. P ist im Boden sehr immobil und der Bedarf des Mais gerade in der Jugendentwicklung, bei einem noch kleinen Wurzelwerk groß. Auch eine kleine Menge Stickstoff kann neben der eingearbeiteten Organik oder dem applizierten mineralischen Dünger mit 20 kg N/ha unterfuß gedüngt werden, um die Jugendentwicklung zu fördern.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen bei www.hanse-agro.de