
Blick in die Bestände. Vitalisierung von Leguminosen
Auch bei Leguminosen sollte eine Düngung nicht außer Acht gelassen werden, auch wenn hier die Stickstoffdüngung nicht im Vordergrund steht, sollte die Versorgung mit den wichtigsten Makronährstoffe, im Rahmen der Fruchtfolge, bei der Grunddüngung auch zu Leguminosen erfolgen. Hanse-Agro erläutert mehr dazu.
Während des Wachstums, besonders in der Jugendentwicklung oder vor der Blüte, kann man die Leguminosen mit einer gezielten Mikronährstoffdüngung unterstützen. Dabei steht neben einer Vitalisierung die Unterstützung der N-Fixierung im Vordergrund. Großkörnige Leguminosen haben zwar nur einen mittleren Bedarf an Mikronährstoffen und somit ist eine Anwendung meist auf guten bis sehr guten Standorten nicht zwingend erforderlich, allerdings sollte man die Leguminosen auch dann auf solchen Standorten unterstützen, wenn diese trockenfallen oder die relevanten Nährstoffe bereits im Mangel sind.
Nach den hohen Winterniederschlägen ist bereits im Getreide aufgefallen, dass die Schwefel- und auch die Borversorgung oftmals knapp ist. Gerade dann ist eine Vitalisierung mit Bor und auch Schwefel sinnvoll. Denn auch ein (noch) nicht sichtbarer Nährstoffmangel kann temporär oder dauerhaft über eine Blattdüngung behoben werden und Ertragsminderungen verhindern. Bei Leguminosen stehen vor allem drei Nährstoffe im Vordergrund. In einer Kombination mit Bittersalz können so die Bestände optimal unterstützt werden.
Wichtige Mikronährstoffe für Leguminosen sind:
Molybdän
- Zentralatom der Nitrogenase - Stickstofffixierung der Rhizobien
- Nitratreduktase - Umwandlung von Nitrat in Ammonium besonders in der Jugendphase
Mangan
- Aktivierung von Enzymen
- Eiweißsynthese
Bor
- Spross + Wurzelwachstum
- Blüten und Pollenentwicklung + Hülsenansatz
Empfehlung je nach Kornertrag der großkörnigen Leguminose:
- 5 kg/ha Bittersalz
- 1 bis 1,6 l/Bor, bzw. 0,9 bis 1,5 kg /ha Borsäure (150 bis 250 g/ha B)
- 1,0 bis 2,0 l/ha Mangannitrat (235 bis 470 g/ha Mn)
oder
2 bis 4 kg/ha Mangansulfat (600 bis 1200 g/ha Mn) (bei trockenen Bedingungen ist eine reine Versorgung über Mangansulfat nicht empfehlenswert) - 0,1 bis 0,2 l/ha wasserlösliches Molybdän (20-40 g/ha Mo)
- 0,2 l/ha 350er Kupfer (70 g/ha Cu)
- 0,2 l/ha Zinkuran (100 g/ha Zn)
Es stehen für die Mikronährstoffdüngung auch Kombiprodukte zur Verfügung, die den Umgang mit Mikronährstoffen erleichtern. Hierbei sollte aber keine Anwendung in der Blüte erfolgen.
Gegebenenfalls lässt sich eine Vitalisierungsmaßnahme mit einer Insektizidmaßnahme kombinieren. Je nach Bedingungen am Standort kann die Vitalisierungsmaßnahme auch sinnvoll vor der Blüte durchgeführt werden. Auch bietet sich eine Kombination mit einer Insektizidmaßnahme an.
Dieser Beitrag ist zuerst auf www.hanse-agro.de erschienen.