Seit gestern (06.05.2025) ist der neue Bundeslandwirtschaftsminister im Amt. Alois Rainer wurde in Berlin von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ernannt. Nach seinem Amtsantritt vereidigte Rainer die neuen parlamentarischen Staatssekretärinnen Silvia Breher und Martina Englhardt-Kopf.
Zum Amtsantritt erklärte Rainer: „Unsere Landwirtschaft ist das Rückgrat des ländlichen Raums – sie verdient Wertschätzung, Verlässlichkeit und faire Rahmenbedingungen. Es ist mir eine große Ehre und Verantwortung, das Amt des Bundesministers für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat zu übernehmen. Für mich ist das kein Beruf, sondern eine Berufung. Mein Ziel ist es, im Einklang mit Umwelt und Tierwohl beste Bedingungen für die Landwirtschaft in Deutschland zu schaffen. Wir müssen unsere bäuerlichen Familienbetriebe stärker entlasten und ihnen mehr Planungssicherheit geben. Bürokratieabbau ist dabei kein Schlagwort, sondern eine politische Verpflichtung! Der ländliche Raum ist nicht nur unsere Herkunft – er ist unsere Zukunft. Ihn als Lebensraum zu stärken, als Wirtschaftskraft zu fördern und als Heimat lebendig zu halten, ist mein Anspruch.“
Über das neue Trio im Bundeslandwirtschaftsministerium schrieb unser Chefredakteur Thomas Künzel vergangene Woche in unserem Spotlight folgendes:
Alois Rainer hat zweifelsohne ein Händchen fürs Marketing: Für seinen ersten Bundestagswahlkampf ließ er in der eigenen Metzgerei Wurstdosen mit seinem Foto und dem Slogan "Weil es nicht Wurst ist, wer Sie im Bundestag vertritt" bedrucken. Seit 2013 sitzt der Metzgermeister aus Straubing – über den Fleischverzehr wird er wohl kein böses Wort verlieren – im Bundestag und leitete zuletzt den Finanzausschuss. Frühere Stationen: Bürgermeister seiner Heimatgemeinde Haibach und Mitglied im Ernährungs‑ sowie Verkehrsausschuss. Politisch steht Rainer für eine „bodenständige“ Agrar‑ und Ernährungspolitik: weniger Vorschriften, keine Fleischsteuer, dafür Anreize und Marktorientierung. Er sagt: „Fleischpreise macht nicht der Minister, sondern der Markt". Schon vor Amtsantritt versprach er, Bürokratie abzubauen und Landwirten „mehr Freiheit“ zu lassen.
Auch die beiden Staatssekretärinnen im Bundeslandwirtschaftsministerium stehen fest:
- Silvia Breher (CDU), war selbst als Familien- und zuvor als Landwirtschaftsministerin im Gespräch. Aufgewachsen auf einem Bauernhof im Oldenburger Münsterland, später Juristin und Geschäftsführerin des Kreislandvolkverbands Vechta. Seit 2017 Bundestagsabgeordnete, zuletzt familienpolitische Sprecherin der Unionsfraktion und stellvertretende CDU‑Bundesvorsitzende. Breher will „die Sicht des Agrarlands Niedersachsen“ ins Bundesministerium einbringen und sieht ihre Rolle als Brücke zwischen Hof, Parlament und Minister.
- Martina Engelhardt‑Kopf (CSU). Die studierte Wirtschaftspädagogin aus Schwandorf bewirtschaftet im Nebenerwerb den elterlichen Betrieb. Abgeordnete ist sie seit 2021 und hat Erfahrung u. a. im Verkehrs‑ und Bildungsausschuss. In der Oberpfalz politisch verwurzelt, gilt sie als Stimme der praxisnahen, mittelständischen Landwirtschaft. Ihre Agenda: bessere Rahmenbedingungen für bäuerliche Familienbetriebe und mehr Wertschätzung regionaler Lebensmittel.
Mit dem Trio Rainer – Breher – Engelhardt‑Kopf rückt eine klar konservative, landwirtschaftsnah aufgestellte Führungsmannschaft ins BMEL. Metzger, Juristin vom Landvolk und Nebenerwerbsbäuerin decken unterschiedliche Perspektiven ab, eint sie aber das Ziel, Bürokratie zu reduzieren, Betriebe wettbewerbsfähig zu halten und den Fleischsektor selbstbewusst zu vertreten.
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