Windkraft. Was ist die Anlage wert?

Der Ausbau bei Windkraft nimmt Fahrt auf. So hat die wachsende Zahl an Genehmigungen dazu geführt, dass die jüngste Ausschreibung fast 1,5-fach überzeichnet war. Reinhard Mantau zeigt, wie sich die Investition rechnet.

Liquidität und Stabilität

Die Investitionssumme unserer Windkraftanlage beträgt 6,2 Mio. €. Die Hauptkostenblöcke verteilen sich wie folgt: 

  • 67 % Windenergieanlage, 
  • 8 % Fundamente und Wegebau, 
  • 17 % Netzanschluss und 
  • 8 % für Projektentwicklung und Genehmigungskosten. 

Die Anlage wird dem Grunde nach mit 100 % Fremdkapital durch die Banken und die Anteile der Beteiligten finanziert. Zwangsläufig sind die 6,2 Mio. € Herstellungskosten mittels der Erträge zu verzinsen und über die Laufzeit von 20 Jahren auf null zurückzuzahlen. Demnach stellt sich die Frage: Wie hoch muss die Tilgungsquote (Zins + Tilgung) bei einem Zinssatz von 4,5 % für Kredite und die Anteile sein? Für den Kalkulationszeitraum von 20 Jahren beträgt die dafür errechnete und erforderliche Tilgungsquote 476 986 €/Jahr. Ist diese Tilgungsquote durch die Rentabilität der Windkraftanlage gedeckt? Als Finanzquelle (Liquidität) stehen für die Tilgungsquote die 5 %ige Abschreibung (AfA) mit 310 000 € und der Gewinn in Höhe von 279 844 €, also in Summe 589 844 € zur Verfügung. Kurzum: Die ­Finanzverpflichtungen sind gedeckt. Gewonnen wird mit der Tilgung allerdings noch nichts, denn Tilgung ist keine Eigenkapitalbildung!