

Raps: Ertragssorgen bremsen Vermarktung aus
Ertragseinbußen durch die Trockenheit gefährden Liefervereinbarungen. Erzeugerpreise ziehen an.
Die Erzeugerpreise sind seit einer Woche im Steigen begriffen, doch stehen dahinter nur wenig Umsätze, meldet proteinmarkt.de. Um die Restmengen der Ernte 2024 zu mobilisieren, müssten die Preise aus Sicht vieler Landwirte deutlicher steigen. Dem stehen allerdings gut versorgte Ölmühlen gegenüber, die ihren Bedarf auch über Importe decken können. Bis Mitte Mai summierten sich die Rapseinfuhren im laufenden Wirtschaftsjahr 2024/25 auf rund 6 Mio. t – etwa ein Fünftel mehr als im Vorjahr.
Die reichlichen Importe und schwache Vorgaben vom Sojabohnenmarkt belasten die Notierungen an der Börse in Paris. Der Fronttermin August 2025 legt zum Wochenbeginn um 1,00 auf 489,50 €/t leicht zu. Die Verluste in der vergangenen Woche an der Börse in Paris wurden durch ungünstige Witterungsbedingungen in den französischen Anbaugebieten begrenzt. Für die kommenden Tage sind schwere Gewitter im Süden Frankreichs angekündigt, während es im Norden zu trocken bleibt.
Bestände auf leichten Böden leiden
Besonders in Nordostdeutschland und Teilen Niedersachsens leiden die Bestände auf leichten Böden sichtbar unter den ausbleibenden Niederschlägen. Die Großhandelspreise folgen der schwachen Börsentendenz bei weitgehend unveränderten Prämien. Für Partien der Ernte 2025 werden fob Hamburg zuletzt 480 €/t genannt – 1 €/t weniger als Anfang Mai. Gleiches gilt für Partien franko Niederrhein um die 494 €/t. Die Umsätze bleiben gering. Auch bei den Importen geht es primär um die Abwicklung bereits bestehender Kontrakte.
Mehr Abschlüsse von Vorkontrakten
Auf Erzeugerstufe zeigen sich die Rapspreise fester. Raps der Ernte 2024 wird aktuell im Mittel für gut 487 €/t angeboten – etwa 2,40 €/t mehr als in der Vorwoche. Die Preisspanne aus den Bundesländern reicht dabei von 463 bis 507 €/t. Etwas Bewegung zeigt sich hingegen beim Abschluss von Vorkontrakten. Nach dem kräftigen Preisanstieg in der Vorwoche sichern nun mehr Erzeuger einen Teil der kommenden Ernte ab. Im Mittel sind derzeit 452,70 €/t (Spanne: 424 bis 464 €/t) möglich – 2 €/t mehr als Anfang Mai. Dennoch dürfte die Sorge um die Bestände die Abschlussbereitschaft weiter bremsen. Viele Erzeuger hoffen auf bessere Preise zur Ernte und scheuen in den von Trockenheit betroffenen Regionen das Risiko, später nicht genügend Ware für die Vertragsabwicklung vom Feld holen zu können.
In Kooperation mit agrarticker.de.