Dünnes Fell gegen Schwitzen
Ein dünnes Haarkleid soll Rindern bei Hitze das Leben erleichtern. Solche Tiere leiden bei heißem Wetter weniger schnell unter Temperaturstress, sie fühlen sich wohler und sind dadurch produktiver. Aus diesem Grund hat die US-Behörde für Lebensmittelsicherheit (FDA) kürzlich genehmigt, dass die Produkte und Nachkommen zweier Fleischrinder in den Verkehr gebracht werden dürfen, bei denen mit der CRISPR/Cas-Technologie das Erbgut so bearbeitet wurde, dass sie ein besonders kurzes und glattes Fell haben.
Für die Entwicklung der Rasse, die als PRLR-SLICK bezeichnet wird, ist kein fremdes Erbgut in die Tiere eingebracht worden, wie das bei gentechnisch veränderten Organismen der Fall ist. Es wurden dafür natürlicherweise, ursprünglich bei N’Dama-Rindern aus Westafrika, vorkommende Erbanlagen genutzt, die auch durch konventionelle Zucht zu Tieren mit Slick-Fell führen. Der Produktentwickler plane, seine Innovation bald ausgewählten Kunden auf dem Weltmarkt anzubieten und gehe davon aus, dass das Fleisch solcher Rinder in zwei Jahren für Verbraucher erhältlich sein wird.
Durch die bewusst herbeigeführten Genveränderungen bestünde kein Anlass zu Sicherheitsbedenken, so Dr. Steven M. Solomon von der FDA. Er erwartet, dass nun auch andere Entwickler ihre Produkte der Behörde zur Überprüfung vorlegen, um gentechnisch verbesserte Tiere effizienter auf den Markt bringen zu können.
