New Holland und Pflanzenschutz...

... das war bisher eine Verbindung, die man nicht unmittelbar gezogen hätte. Auf ihrer Jahrespräsentation in Sachsen stellte das Unternehmen in der Tat keine Pflanzenschutzspritzen vor. Zu sehen waren aber zwei Geräte, die in Teilbereichen helfen könnten, die Minderungsziele beim Pflanzenschutz-Aufwand zu erfüllen: eine kameragesteuerte Hacke und (deutlich „exotischer“) das XPower-Gerät von Zasso zur elektrischen Unkrautbekämpfung in Reihenkulturen.

Die Reihenhacke von Kongskilde (das zu CNH gehört) ist im Grundsatz nichts Neues. Sie gibt es in 22 Modellen, 3 Rahmenbreiten und für Reihenabstände zwischen 45 und 75 cm. Neu ist nun die Kamerasteuerung, die vom US-Unternehmen Raven kommt, das CNH 2021 übernommen hat. Diese Firma hat ihre Schwerpunkte bei Lenksystemen, Automatisierungslösungen und drahtloser Datenübertragung. Außerdem ist sie als „Pionier“ der Pulsweitenmodulation bei Pflanzenschutzdüsen bekannt geworden.

Ganz neu ist auch das Zasso-Gerät nicht. 50 Einheiten sollen davon bereits in Europa laufen, vor allem im Weinbau und Kommunalbereich. Ab 2024 soll es jedoch in einer Ausführung für Reihenkulturen auch in Rüben, Kartoffeln und Gemüse interessanter werden. Von der Soloanwendung des Krautschlagens bei Kartoffeln, die einige Zeit lang im Fokus stand, hat sich Zasso verabschiedet. Die Unkrautbekämpfung verspricht einen deutlich wirtschaftlicheren Einsatz der Maschine. Die Breite der „Applikatoren“, über die Unkrautpflanzen mit 8000 Volt abgetötet werden, lässt sich einzeln zwischen 30 und 50 cm variieren. Somit könnte dieses Gerät, das mit 5 oder 6 km/h sechsreihig über den Acker fährt, eine Alternative zu den in ihrer Flächenleistung doch begrenzten und wegen der Bodenbewegung nicht immer unproblematischen Hackrobotern werden. Mit der zunehmenden Problematik knapper und teurer Arbeitskräfte dürfte die Akzeptanz solcher Alternativen in den letzten Jahren deutlich gestiegen sein.

Was hat New Holland noch präsentiert? Neue Schleppermodelle gibt es für Sonderkulturen und Kleinbetriebe. Die Angebotsvielfalt sowohl bei Rund- als auch bei Quaderballenpressen steigt. Und sehr stolz ist die Firma, die „saubere Energie“ als eine ihrer Kernkompetenzen sieht,  auf einen elektrisch betriebenen Minibagger, der (batteriebetrieben) acht Stunden „durchhalten“ soll.