Sojabohnen: Die Prognosen schrumpfen weiter
Die anhaltende Trockenheit in Südamerika drückt die Ernteprognosen für die Region immer weiter nach unten. Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) korrigierte am vorigen Freitag seine Annahmen für Brasilien und Paraguay um weitere 3 Mio. t nach unten. Nach Ansicht der US-Analysten haben die Landwirte in Brasilien aus der aktuellen Ernte 125 Mio. t Sojabohnen eingefahren, Argentinien 43,5 Mio. t und Paraguay 4,2 Mio. t.
Gegenüber der Schätzung aus dem Oktober 2021 hat das USDA seine Prognose für die drei Länder mittlerweile um insgesamt 33 Mio. t herabgesetzt. Das bleibt nicht ohne Folgen für die globale Versorgung. In seinem Aprilbericht zu den Weltagrarmärkten korrigierte die Behörde ihre Annahmen für die Weltsojabohnenernte 2021/22 zum sechsten Mal in Folge nach unten, und zwar auf rund 351 Mio. t. Das Vorjahresergebnis würde damit um 17 Mio. t verfehlt.
Dem schrumpfenden Angebot steht laut USDA eine im Jahresvergleich stabile Nachfrage von 362 Mio. t gegenüber. Die Angebotslücke kann nur über einen Abbau der Vorräte gestopft werden. Die voraussichtlich deutlich schrumpfenden Vorräte in Südamerika (minus 12 Mio. auf 42,5 Mio. t) ziehen die weltweiten Reserven auf ein Achtjahrestief von 56,5 Mio. t hinab. In diesem Wert sind die in China gelagerten Mengen nicht inbegriffen, weil diese dem Weltmarkt nicht zur Verfügung stehen.
