Farm-to-Fork erfordert Innovationen

Es gibt mittlerweile mehrere Studien, die sich mit den Auswirkungen der Farm-to-Fork-Strategie der EU beschäftigen. Diese stellt bekanntlich eine Reduktion des chemischen Pflanzenschutzes (nach Menge und Risiko) um 50 %, eine Verminderung der Nährstoffüberschüsse (vor allem N und P) von ebenfalls 50 % und demzufolge eine Verringerung der Düngung um 20 % bis 2030 in den Raum. Außerdem sollen 25 % ökologisch bewirtschaftet werden. In der Biodiversitäts-Strategie steht darüber hinaus das Ziel von 10 % artenreicher Landschaft.

An der Universität Wageningen sind die Folgen dieser Vorgaben und Kombinationen daraus im Auftrag des EU-Verbandes der Pflanzenschutzmittelhersteller gerechnet worden. Und zwar anhand von Beispielbetrieben, was die Allgemeingültigkeit der Aussagen begrenzt. Für Deutschland wählte man aus dem Ackerbau intensiv wirtschaftende Betriebe mit Weizen, Gerste, Raps und auch Zuckerrüben. Der Ertragsrückgang wurde für ein Reduktionsszenario ohne 25 % Ökolandbau, aber mit 10 % Biodiversität jeweils auf 15 % geschätzt. Zum Teil gleichen höhere Preise die geringere Menge aus, auf jeden Fall aber zusätzliche Importe.

Nicht berücksichtigt sind Anpassungsreaktionen wie ein vermehrter Einsatz organischer Dünger auch in Ackerbaugebieten oder ein Grenzausgleich für Importe mit anderen als den EU-Standards. Das Fazit der Studie ist klar: Mit weniger Input versuchen, die Erträge zu halten. Das gelingt nur über innovative Produktionstechnik, von mechanischer Unkrautbekämpfung über Biologicals und Züchtung bis hin zur Präzisionslandwirtschaft.

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