Gute Aussichten für EU-Milcherzeuger
In ihrem mittelfristigen Ausblick für die EU-Milchproduktion schaut die EU-Kommission recht optimistisch auf den Zeitraum bis 2032. Die Milchproduktion werde auch in den kommenden Jahren noch nachhaltiger und segmentierter. Wachstum sieht sie vor allem in alternativen Produktionssystemen wie Öko, GVO-freier Erzeugung oder beispielsweise Weidemilchprogrammen. Insgesamt wird für die EU-Milcherzeugung ein leichter Rückgang von 0,2 % pro Jahr prognostiziert. Dieser resultiert vor allem aus den abnehmenden Kuhzahlen, die aufgrund von verschärften Umweltauflagen auch in den nächsten Jahren noch weiter sinken sollen. Die prognostizierten Leistungssteigerungen (z. B. durch höhere Tierwohlstandards) können dies nicht komplett kompensieren.
Für den Verbrauch an Milchprodukten sagt die Kommission einen leichten Rückgang von 0,3 % pro Jahr voraus. Ausgangswert sind hier allerdings die sehr hohen Verbräuche während der Covid-19-Pandemie. Die Analysten sehen hier vor allem noch einen Wachstumsmarkt für angereicherte Milchprodukte (z. B. mit Vitaminen oder Mineralien) oder funktionelle Lebensmittel auf Milchbasis.
Mit Blick auf die Exportmärkte wird die EU dem Ausblick zufolge ihren Stellenwert behaupten können. Da von einem insgesamt schrumpfenden Exportmarkt ausgegangen wird, rechnet die EU-Kommission damit, dass Europa gemeinsam mit Neuseeland größter Exporteur bleibt. Demnach könnten beide einen Anteil von jeweils 24 % erreichen, was für die EU einen Rückgang um 3 %-Punkte gegenüber 2020 bis 22 bedeuten würde.
Die Milchpreise werden voraussichtlich ein neues Gleichgewicht finden, das zwischen den aktuellen Höchstwerten und dem Durchschnitt der letzten Jahre liegen wird, so die Prognose der EU-Kommission. Für die Rohmilchpreise sagen die Analysten ein Niveau von 45 €/t bis 2032 vorher. Das würde den meisten Betrieben erlauben, die gestiegenen Kosten zu decken, während Wertschöpfung durch differenzierte Produkte entstehe.
